Uta Hentsch vertritt KZ-Erinnerungsstätte bei zentralem Holocaust-Gedenktag in Israel

Bisingen. Einen Kranz für Bisingen hat Uta Hentsch in Yad Vashem niedergelegt. An dieser Gedenkstätte in Jerusalem wird an die Ermordung von sechs Millionen Juden während des Holocaust erinnert.

Anlass für die Zeremonie war der "Jom HaShoa", der zentrale Gedenktag an den Holocaust. Uta Hentsch, Vorsitzende des Vereins "Gedenkstätten KZ Bisingen", war dort bereits im Vorjahr Gast. Damals spürte sie den Wunsch, für die jüdischen Opfer des Konzentrations-Arbeitslagers auf der Schwäbischen Alb in Yad Vashem einen Kranz niederzulegen. Die Gedenkstätte stimmte sofort zu.

Uta Hentsch wurde von Judith Rentschler aus Bisingen-Steinhofen begleitet, die als Langzeitvolontärin in einem Gästehaus für Shoa-Überlebende in Shavei Zion in Nordisrael tätig ist. Beide erlebten eine Feier unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen. Zur Eröffnung der Zeremonie am Vorabend zum Jom HaShoa wurde in Yad Vashem stehend der Opfer gedacht. Israels Staatpräsidenten Shimon Peres und Ministerpräsidenten Benyjamin Netanyahu hielten Ansprachen. Der Kaddisch, das Jüdische Totengebet, wurde vorgetragen.

Für die beiden Frauen aus Deutschland eine besonders aufwühlende Veranstaltung, auch wenn ihnen in vielen Gesprächen immer wieder versichert wurde, dass sie keine "persönliche Schuld" empfinden müssen. Sie wurden im Gegenteil dafür gelobt, dass sie an dieser Gedenkveranstaltungen teilnehmen. Sechs Zeitzeugen entzündeten nacheinander Fackeln, ihre Leidensgeschichten wurden vorgestellt. Mit der israelischen Nationalhymne fand dieser Vorabend zum Jom HaShoa seinen Abschluss. Alle Gäste waren danach zum Imbiss ins Restaurant von Yad Vashem eingeladen. Am 2.Mai, dem eigentlichen Gedenktag, heulten um 10 Uhr für zwei Minuten landesweit Sirenen. Der gesamte öffentliche Verkehr kam zum Stillstand, die Menschen stiegen aus Autos und Bussen aus. Danach begannen die Kranzniederlegungen von Vertretern verschiedener Institutionen, Organisationen, Vereinen und Gruppen aus vielen Nationen. Die Kränze wurden vor dem Ehrenmal für den Aufstand im Warschauer Ghetto niedergelegt. Auch hier war alles ausgezeichnet organisiert. Für Uta Hentsch war es ein berührendes Gefühl als der Verein "KZ Bisingen Germany" aufgerufen wurde. Mit ihrer Begleiterin legte sie ihren Kranz nieder. Die zentrale Gedenkfeier fand in der "Memorial-Hall" statt.