Ein neues Schild ziert seit einigen Tagen die Bisinger Gaststätte Rose. Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtshaus: Schmuckstück ist über 200 Jahre alt

Bisingen (jw). Seit einigen Tagen ist die Traditionsgaststätte Rose in Bisingen um ein Schmuckstück reicher. Nach einjähriger Suche sind Unternehmer Johannes Kempf und Eigentümer Armin Haspel fündig geworden und haben ein historisches Wirtshausschild bei eBay erworben.

Das Schild soll mindestens 200 Jahre alt sein und im Grundgestell das alte Stuttgarter-Hofbräu-Logo ausweisen. Passend, da zum einen in der "Rose" Stuttgarter Hofbräu ausgeschenkt wird und zweitens, weil Stuttgarter Hofbräu den Ursprung in der Hechinger Bierbrauerei St. Luzen hat, welche 1872 mit der Stuttgarter Brauerei Englischer Garten vereinigt wurde. Das Unternehmen stieg damals unter der Firmierung Württembergisch-Hohenzollersche Brauereigesellschaft zum königlichen Hoflieferanten unter König Karl von Württemberg auf. 1933 wurde daraus das "Stuttgarter Hofbräu".

Das über 200 Jahre alte Wirtshausschild wurde in den 1930er-Jahren mit dem Stuttgarter Hofbräu Logo ergänzt und zierte über Jahrhunderte das Gasthaus Krone in Göppingen, das 1990 abgerissen wurde. Über 26 Jahre lag das Schild mit der Krone verstaubt im hinteren Bereich einer Lagerhalle der damaligen Abbruchfirma.

Ottmar Binder aus Bisingen hat das zwei mal drei Meter große Schild nun aus einem Stuttgarter Stadtteil nach Bisingen gebracht. Die vorhandene Krone wurde durch ein schmiedeeisernes Schild mit einer Rose, nach eigenem Entwurf von Armin Haspel, sowie das Bisinger- und Hohenzollernwappen ersetzt.

Der Schlosser- und Kunstschmiedemeister Hans-Peter Kurz aus Bisingen stellte das Schild kurz vor seinem Tod noch fertig. Alles wurde von Hand auf dem Amboss geschmiedet, sogar die Buchstaben und Zahlen. Lediglich die Rose wurde in einer Kunstschlosserei bestellt. Das Grundgestell musste sandgestrahlt und neu lackiert werden, außerdem wurde das Schild farblich neu gestaltet, was vom Steinhofener Malergeschäft Fecker in akribischer Kleinstarbeit über die Wintermonate erledigt wurde. Alle Beteiligten und Pächter hoffen nun, dass dieses Schild viele Gäste in die Rose lockt.