Heinrich Maute war Ehrenbürger der Gemeinde Bisingen. Foto: Schwarzwälder-Bote

"Chronik der schwäbischen Sippe Maute/Mauthe" erzählt auch von den Bisinger Mautes

Von Jörg Wahl

Bisingen. Ein für den Heimatverein Bisingen-Steinhofen und die Gemeinde Bisingen interessantes Buch ist im vergangenen Jahr erschienen: Die "Chronik der schwäbischen Sippe Maute/Mauthe". Verfasser des rund 750-seitigen Buches ist Wolfgang Schweska. Der Autor wurde am 12. Mai 1941 in Lobositz geboren. Väterlicherseits stammt er von einer sudetendeutschen Familie ab, mütterlicherseits hat er eine galizisch-posensche Herkunft. Seine Mutter, Emilie Schweska, war eine geborene Mauthe und kam einst in Posen auf die Welt. Ihre Vorfahren sind 1785 von Tailfingen in die österreichische Kronkolonie Galizien ausgewandert.

Der Autor Wolfgang Schweska hat die Haupt- und Nebenlinien seiner Vorfahren recherchiert. Wichtig war ihm, die politische Geschichte in die Firmengeschichten von Inhabern mit dem Namen Maute/Mauthe miteinzubeziehen und deren Beitrag für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Region herauszuarbeiten.

Aus der Sippe Maute/Mauthe sind unzählige bedeutende Unternehmer hervorgegangen. Über vier Jahre hat Schweska an dem informativen Werk gearbeitet. Schweskas Interesse an der Familiengeschichte hatten die Erzählungen seiner Großmutter Katharina Mauthe und seiner Mutter geweckt. Schweska hat auf viele Quellen zurück gegriffen, die im Buch in einem Verzeichnis offengelegt sind.

Der Autor geht in seinem Buch nicht nur auf die Firmengeschichte des Trikotwarenfabrikanten Heinrich Maute in Bisingen und Hechingen ein. Es werden auch markante Daten und Informationen über den Ort Bisingen in den verschiedenen Epochen festgehalten: die Forschungsstelle D in der Mautefabrik während des Zweiten Weltkriegs, die Betriebsfeuerwehr Maute (1936-1986), die NS-Zeit in Bisingen bis hin zu Auszügen aus dem Gästebuch, das original Unterschriften von bekannten Persönlichkeiten enthält und vom Bisinger Heimatverein verwahrt wird. Außerdem geben Biografien der "Herren Maute", wie sie früher in Bisingen genannt wurden, Auskunft über deren Leben sowie über das ihrer Ehefrauen.

Wolfgang Schweska arbeitet derzeit an einem zweiten Band, der bald erscheinen soll. Dieser umfasst eine Nebenlinie der Sippe Maute/Mauthe: die galizisch-posenschen Mauthe, deren Vorfahren 1785 den Ort Tailfingen verließen und über Umwege erst wieder 1929 nach Berlin kamen.