22 Kinder bauen auf der Burg Seifenkisten

Von Daniel Begemann

Burg Hohenzollern. Sie wohnen auf der Burg und schrauben dort oben unter professioneller Anleitung Seifenkisten zusammen: 22 Kinder des Hauses Nazareth in Sigmaringen fiebern dem Seifenkistenrennen am morgigen Samstag in Bisingen entgegen.

Schon seit einer Woche leben die sechs- bis 13-jährigen Kinder im dritten Stock eines Gebäudes auf der Burg wie in einer Jugendherberge. Dorthin lädt die Prinzessin Kira-von-Preußen-Stiftung regelmäßig sozial benachteiligte Kinder zu Ferienaufenthalten ein.

Außer sechs Betreuern des Hauses Nazareth sind noch sechs junge Volkswagen-Mitarbeiter auf der Burg. Sie bauen mit den Kindern zusammen die Seifenkisten für das Rennen am morgigen Samstag. Bevor überhaupt mit dem Zusammenschrauben der von VW zur Verfügung gestellten Bausätze begonnen wurde, machten sich die Kinder Gedanken darüber, wie ihre Seifenkiste später einmal aussehen soll.

Vanessa Kleiner, Betreuerin vom Haus Nazareth, erzählt: "Jedes Kind hat zuerst ein Bild gemalt, dann haben sie sich in der Gruppe für einen Entwurf entschieden."

Nun sind die Kisten schon fast fertig. Die letzten Schrauben wurden festgezogen, die erste Seifenkiste rumpelte über den Burghof. Nur noch die äußerliche Gestaltung der Seifenkisten fehlt. Holger Manz, Ausbilder bei VW, sagt: "Wir werden jetzt die ersten Testfahrten am flachen Berg unternehmen." Die Kinder können es kaum noch erwarten. Vanessa Kleiner betont: "Jedes Team muss einen Fahrer auswählen. Das wird spannend. Bei den Testfahrten werden wir sehen, wer die Bremse findet." Gefährlich ist das Fahren der Kisten laut Holger Manz aber nicht: "Wir geben den Kindern vor der ersten Fahrt eine Einweisung. Die Strecke sichern wir mit Strohballen ab."

Für die Kinder hat die Zeit auf der Burg auch einen pädagogischen Wert. Vanessa Kleiner: "Wir wollen bei den Kindern den Teamgedanken stärken. Und es ist uns wichtig, dass sie einfach mal aus dem Alltag heraus kommen."

Die VW-Mitarbeiter vermitteln den jungen Konstrukteuren außerdem technisches Verständnis. Sie lernen beispielsweise, was Luftwiderstand oder Aerodynamik ist. Die meisten interessiert aber nur das Fahren. Ein Junge bekennt: "Angst habe ich keine, es gibt ja einen Sicherheitsgurt."