Eine echte Hexe lässt auch eine Bierdusche über sich ergehen. Die Junghexen haben die Prozedur aber schließlich gut überstanden. Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Hexenausgrabung und –taufe auf dem Marktplatz / Vier Junghexen werden aufgenommen

Zur Abendstunde am Schmotzigen herrschte närrisches Treiben in der Ortsmitte. Die geringe zeitliche Verschiebung ergab sich den Feuerwehreinsatz, wo kurzerhand der Hexenbesen aus Sicherheitsgründen umgesägt wurde.

Bisingen. Zum Auftakt der Zeremonie der Bisinger Hexenzunft ertönten Böllerschüsse und schauerliche Geistermusik umhüllte den Marktplatz. Die Fackelträger der rot-schwarz gekleideten Hexen erschienen und erschufen damit eine unheimlich gespenstische Atmosphäre. Überraschend viele Besucher verfolgten auf dem Marktplatz dieses eindrucksvolle närrische Spektakel.

Mit wildem Geschrei und schaurigen Rufen wurde versucht die Gunst der obersten Hulda, nunmehr bereits zum 62. Mal, zu erlangen. Auf dem Podest zeigten die Hexen beeindruckende, akrobatische Hexengebilde, während ringsum der Hexentanz dargeboten wurde. Der krönende Abschluss desselben war die Hexenpyramide, bei welcher zu guter Letzt der furchterregende Schlösslesteufel als Hexenvater in der Mitte erschien und ein kleines Feuerwerk abbrannte.

Gleichzeitig setzte sich die Taufgruppe in Bewegung, wobei dieses Mal vier mit schwarzen Kutten bekleidete Junghexen ihre zwei Tauftröge im Fackellicht auf das Podest trugen. Zwischenzeitlich hatte der Schlösslesteufel bereits das Feuer unter dem Kessel entfacht, um den Hexensud zu kochen, und einige seiner Hexen brachten entsprechende Zutaten herbei.

Mit dem in Holzkrügen gefüllten Hexensud, schritten die Taufpaten hinter ihre Täuflinge und die Zeremonie nahm ihren Lauf. Zunächst wurden mehrere Hühnereier auf den Köpfen der Täuflinge zerbrochen, der Hexensud (Bier) über den Köpfen ausgegossen und Mehl in die Haare gerieben, bevor das Wandlungstuch über die Täuflinge gelegt wurde. Die Oberhexe vollzog die Wandlung, indem sie durch Berühren mit ihrem Hexenbesen die Junghexen zu echten original Bisinger Hexen vollendete.

Folgende Junghexen wurden so zu Hexen getauft: Matthias Lacher, Nicole Fecker, Stefan Mayer und Frank Stobitzer. Die Hexen werden fortan bis zum Fasnetsdienstag ihr spaßiges Unwesen treiben. Im Anschluss daran erhielten die Neugetauften die Taufurkunde und den Taufbändel überreicht von Magicushex Dietmar Heinz, welcher sich zugleich bei allen Besuchern bedankte und eine glückselige Fasnet wünschte. Am Hexenwagen aber auch im Partyzelt wurde bewirtet und gefeiert.