Dave Molin und "Luigi" bereiten sich auf dem Abreitplatz auf den Wettkampf vor. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder-Bote

Hinter den Kulissen des 18. Hohenzollern-Reitturniers haben 200 Helfer alle Hände voll zu tun

Von Andrea Maute

Bisingen-Steinhofen. Alles Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde: Im Reitportzentrum Hohenzollern ist dieses Sprichwort Programm. Noch bis Sonntag verwandelt das 18. Hohenzollern-Reitturnier Bisingen in ein Mekka des Pferdesports.

Schon von weitem gibt das Gelände um die große Reithalle ein beeindruckendes Bild ab. Unzählige hochmoderne Pferdetransporter reihen sich aneinander, große Zelte mit 250 Boxen stehen bereit, um den edlen Pferden ein Zuhause auf Zeit zu bieten. Überall wuseln Reiter und Pfleger umher, die sich und ihre vierbeinigen Schützlinge auf den großen Auftritt in der Dressur, dem Springen oder der Fahrprüfung vorbereiten.

Die Konkurrenz, die an den insgesamt vier Turniertagen an den Start geht, kann sich sehen lassen. Rund 230 Reiter messen sich in den verschiedenen Reitsport-Sparten. Neben hochkarätigen Sportlern aus ganz Deutschland reisen auch Teilnehmer aus dem europäischen Ausland an. So sind viele Niederländer und Schweizer gemeldet. Die weiteste Anreise haben die Gäste aus Irland hinter sich. Keine Frage, dass die bis zu 200 Helfer derzeit alle Hände voll zu tun haben, um die Großveranstaltung, zu der mehr als 10 000 Zuschauer kommen, zu stemmen.

Anne und Joachim Feyrer sind gemeinsam mit ihrer Tochter Catrin Meiser-Feyrer und deren Mann Jens als Betreiber des Reitsportzentrums Hohenzollern besonders eingespannt. Die meisten Teilnehmer stellen sich mehreren Prüfungen und bringen dafür zwei bis sechs Tiere mit. Um das Wohlergehen der Pferde sicherzustellen, sind täglich ein Tierarzt und ein Hufschmied vor Ort. Außerdem werden viele der Reitsportler von Pflegern begleitet, die die Pferde fachmännisch und mit viel Herzblut versorgen. Stefan Stan etwa hat in diesem Beruf bereits jahrelange Erfahrung. Er steht in Diensten des renommierten Reitsportlers Hans-Dieter Dreher vom Gestüt Grenzland im badischen Eimeldingen, der dem A-Kader deutscher Springreiter angehört. Routiniert bereitet Stan die Boxen vor, übernimmt die Fütterung und striegelt das glänzende Fell der Tiere. Gehen sie an den Start, fiebert er selbstverständlich mit und drückt seinen Schützlingen und ihrem Reiter fest die Daumen. Bevor es allerdings so weit ist, machen sich Ross und Reiter auf dem Abreitplatz warm. Hier herrscht den ganzen Tag über Hochbetrieb, es tummeln sich Braune, Füchse, Schimmel und Rappen, die mit ihren in den Turnierfarben schwarz und weiß gekleideten Reitern ein beeindruckendes Bild abgeben. Einer von ihnen ist der Niederländer Dave Molin vom Reitsportteam GEZE, der sich mit seinem Schimmel Luigi auf die anstehende Springprüfung vorbereitet. Von Aufregung ist weder bei Mensch noch Tier etwas zu spüren. Beide sind erfahrene Turnierteilnehmer und wollen diesen Vorteil in den Prüfungen selbstverständlich ausspielen. Wenn es nach der akribischen Vorbereitung dann ernst wird, bleibt letztendlich nur noch eins zu wünschen: "Hals und Beinbruch", was natürlich nicht wörtlich genommen werden darf, sondern in der Reitersprache tatsächlich "viel Glück" bedeutet.