Die Baum- und Fachwarte gaben ihr Wissen in Theorie und Praxis an die interessierten Teilnehmer weiter. Fotos: Wahl Foto: Schwarzwälder-Bote

Obstbau: Baum- und Fachwarte erklären in Zimmern den richtigen Schnitt: Christbaumform ist ideal

Die Baum- und Fachwarte Zollernalb haben etwa 30 interessierten Teilnehmern im Gebiet Schlicht bei Zimmern den fachgerechten Baumschnitt beigebracht.

Von Jörg Wahl

Bisingen-Zimmern. Das vom Bisinger Albverein gepachtete Pflegegebiet "Schlicht" bei der Zollerhalde in Zimmern, wo die Naturschutzgruppe des Albvereins regelmäßig im Einsatz ist, eignete sich für den Kurs perfekt. Die dort stehenden alten Obstbäume waren geradezu ideal, damit die Interessierten bezüglich der Vorgehensweise gleich Anschauungsobjekte vor Augen hatten.

An Ort und Stelle konnten die Baum- und Fachwarte sowie Kreisobstbau-Fachberater Markus Zehnder in Theorie und Praxis ihr Wissen weitergeben. Sie verdeutlichen den Teilnehmern, dass auch ältere Bäume durchaus erhaltenswert sind, wenngleich diese auch über Jahre hinweg vernachlässigt wurden. Neben der Ernte sei auch die Pflege des Baumbestandes von größter Wichtigkeit. Zum einen wegen des Erhalts der charaktertypischen Landschaft, andererseits um den Obstertrag noch möglichst lange zu gewähren und nicht zuletzt um Krankheiten vorzubeugen.

Im Vorfeld wurden den Teilnehmern die in Einsatz kommenden Geräte erklärt, die ein leichteres Vorgehen ermöglichen. Mit dem nötigen Wissen und einem relativ geringen Aufwand zeigten die Fachwarte aufgeteilt in kleine Gruppen auf, dass die Obstbäume wieder für mehrere Jahre eine gute Vitalität und Lebensverlängerung erhalten.

Etwa vier Jahre benötigen alte Bäume, um sich zu regenerieren und zu wachsen. Nicht mehr als 30 Prozent sollte allerdings heraus geschnitten werden, da ansonsten die Gefahr besteht, dass der Baum abstirbt. Mit dem Auslichten sollte man zumeist oben im Baum anfangen. Schließlich ist das Obst das unten wächst leichter zu ernten und durch den Schnitt in der Baumkrone erhalten die unteren Äste mehr Licht. Dennoch verletzt jeder Schnitt den Baum und mit größeren Ästen sollte daher sparsam umgegangen werden.

In den unteren Partien muss entschieden werden, wohin sich die Leitäste entwickeln sollen. Äste und Triebe, die nach innen oder übereinander wachsen, müssen raus.

Pflege der Bäume ist sehr wichtig

Der Mitteltrieb sollte jedoch immer der stärkste und durchgehende Trieb im Baum bleiben. Der Baum sollte ähnlich einem klassischen Christbaum aussehen, also oben schmal, in der Mitte breiter und unten die größte Ausdehnung besitzen.

Das Wetter war geradezu ideal für die Aktion und zwischendurch gab es auch eine wohlverdiente Stärkung, organisiert durch den Ortschaftsrat Zimmern.

Ortsvorsteher Andreas Klausmann bedankte sich bei allen Fachwarten, den naturverbundenen Interessenten und bei der Bisinger Naturschutzgruppe des Albvereins, die Pächter des Naturschutzgebietes sind.