Im Bewegungszimmer wurde der Kletterturm aus dem alten Kindergarten übernommen. Dazu kamen einige Spielgeräte hinzu. Das sahen die Besucher (von links) Fraktionsvorsitzende Tanja Witkowski, Peter Schönfelder, Ortsvereinsvorsitzender Mirko Witkowski, Stadträtin Gertrud Nöhre, Petra Röcker, Roland Weißer, Renate Much und Einrichtungsleiterin Sabrina Wilhelm. Foto: Dirk Nyitrai

Über die Situation des frisch sanierten katholischen Kindergartens in Waldmössingen informierte sich der SPD-Ortsverein Schramberg.

Im September 2023 wurden der Neubau und die renovierten Räume bezogen – bemerkenswert ist, dass der Zeit- als auch der Kostenrahmen eingehalten wurden. Zudem ist das Team gut mit Fachkräften besetzt. Wie dies gelingen konnte, wollte die SPD im laut Mitteilung Gespräch mit der Einrichtungsleiterin Sabrina Wilhelm erfahren.

Wilhelm gab einen Rückblick über die Entstehungsphase des Neubaus. Sie betonte, wie froh sie nach 15-monatiger Containerlösung und einer intensiven Bauphase über die gelungene Umsetzung des räumlichen aber auch des pädagogischen Konzeptes sei. Ihre Erläuterungen machten deutlich, dass viel Engagement und Zeit bis zur Fertigstellung nötig waren. Sie betonte, dass klare Vorstellungen und eine gute Zusammenarbeit von Planern und Entscheidern wichtig gewesen seien. Der Träger, die katholische Seelsorgeeinheit Aichhalden mit Pfarrer Christian Albrecht, habe ihr viel Entscheidungsspielraum eingeräumt. Durch die klaren Absprachen konnte man den Kosten- und Zeitrahmen einhalten.

Helle Räume

Wilhelm führte durch helle, mit viel Holz und in Naturtönen gestaltete Räume. Spiel-, Bastel-, Forschungs- und Bewegungszimmer sind über zwei Stockwerke verteilt und haben eine kindgerechte, fröhliche und zweckmäßige Ausstattung. Der Außenbereich ermöglicht den Kindern, Natur und Abenteuer zu erleben.

Insgesamt gibt es 120 Plätze, davon 100 im Kindergarten und 20 in der Krippe. Die Personalbesetzung sei glücklicherweise gut, bei 23 Fachkräften und einem Azubi konnten bisher an alle angemeldeten Kinder ein Platz vergeben werden.

Besonders interessierte die Gäste, wie es gelingt, genügend Personal zu finden, weil vielerorts, auch in den städtischen Kitas in Schramberg, Leistungen eingeschränkt werden, weil die Personaldecke zu dünn ist und Fachkräfte fehlen.

An Öffnungszeiten nichts zu ruckeln

Laut Wilhelm sind die verlässlichen Arbeitszeiten der springende Punkt: Diese seien vor Ort für die Erzieherinnen attraktiv. Man habe sich bewusst für das Konzept der VÖ-Gruppe entschieden mit Betreuung von 7.30 Uhr bis 13.30 Uhr. Die Zeiten seien nicht für alle Eltern optimal, Forderungen nach Verlängerung gäbe es durchaus. Neben der Öffnungszeit müssten aber auch die Planung und Dokumentation sowie Elterngespräche durchgeführt werden. Wilhelm erklärte, dass die absolute Verlässlichkeit der aktuellen Öffnungszeiten Priorität habe. Auch bei Ausfällen könnten diese gewährleistet werden. Mehr sei nicht möglich und das wolle sie auch ehrlich kommunizieren.

Diskurs zu Wertevermittlung und Sozialisation

Ob sie durch den geplanten Betriebskindergarten in Waldmössingen Konkurrenz befürchte, verneinte Wilhelm. Sie sei entspannt, was dies anbetreffe – man begegne sich auf Augenhöhe.

Interessant war zudem eine Diskussion zum Abschluss. Es ging um Wertevermittlung und Sozialisation der Kinder, die wichtige Bausteine der pädagogischen Arbeit sind. Wilhelm betonte, dass den Eltern dabei eine zentrale Rolle zukomme und sie die Notwendigkeit sähe, diese künftig durch Bildungsveranstaltungen zu unterstützen. Mit einem Geschenk bedankte sich die stellvertretende Vorsitzende des Ortsvereins, Renate Much, bei Sabrina Wilhelm für ihre Zeit und den interessanten und spannenden Einblick in eine Einrichtung, bei der man selbst gerne noch einmal Kind gewesen wäre.