Strahlender Sonnenschein und T-Shirt-Temperaturen haben im vergangenen Jahr am verkaufsoffenen Sonntag Tausende in die Balinger Innenstadt gelockt. Archiv-Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Balinger Einzelhändler beschließen mit knapper Mehrheit eine weitere Veranstaltung zwei Wochen nach Ostern

Von Gert Ungureanu

Balingen. Es soll einen zweiten verkaufsoffenen Sonntag in Balingen geben: im Frühjahr, zwei Wochen nach Ostern. Das hat die HGV-Mitgliederversammlung bei acht Ja-, sechs Nein-Stimmen und einer Enthaltung mit knapper Mehrheit beschlossen.

Weil die Aktion der Balinger Einzelhändler aber zunächst von verschiedenen Gremien – dem Kirchengemeinderat und dem Balinger Gemeinderat – abgesegnet werden muss, wird es in diesem Jahr nicht mehr klappen. Dafür soll es in diesem Frühjahr ähnlich wie im vergangenen Jahr noch einmal einen "Rausverkauf" geben. Auch den haben die HGV-Mitglieder mit acht gegen sechs Stimmen mehrheitlich beschlossen.

Die vorangegangene Umfrage unter den Balinger Einzelhändlern hatte eine ganz andere Marschrichtung angedeutet: Von insgesamt 98 Mitgliedern hatten nur 25 die Fragen zum zweiten verkaufsoffenen Sonntag beantwortet. Das Ergebnis: 29 Prozent waren dafür, 17 Prozent wollten lieber eine "lange Einkaufsnacht", ganze 46 Prozent lehnten beides ab, und zwei Prozent hatten andere Vorschläge parat. Unter anderem, die Bahnhofstraße mit einzubeziehen, die "lange Einkaufsnacht" in die wärmere Jahreszeit zu verlegen, oder Ende April das "Frühlingsfest" Auf Gehrn und in der City zu veranstalten.

Auf die Anregung, auch über den "normalen" verkaufsoffenen Sonntag im Oktober abzustimmen, wollte der HGV-Vorsitzende Bernd Flohr in der Mitgliederversammlung gar nicht erst eingehen. Denn der Sonntag, 18. Oktober, werde zwischen 13 und 18 Uhr viele Leute in die Stadt bringen: Parallel findet das Festival "Sackpfeifen in Schwaben" statt, und in Zusammenarbeit mit dem Haus der Volkskunst werden Gruppen an verschiedenen Punkten in der Innenstadt aufspielen: "Ein schöner Rahmen für unseren verkaufsoffenen Sonntag." Um für das Festival und den verkaufsoffenen Sonntag zu werben, können die Einzelhändler zwei bis drei Wochen davor Plakate und Dudelsäcke in ihren Schaufenstern ausstellen.

Etwas Neues wird es auch beim Kulturfestival vom 12. bis 14. August geben: Zum einen werde der HGV den Weinstand nicht mehr in Eigenregie betreiben, sondern an "Best for Fest" vergeben und dafür 40 Prozent vom Umsatz bekommen, zum anderen werden für die Kulturevents pauschal 10 000 Euro an die Stadthalle bezahlt, die die Organisation übernimmt.

In seinem Rückblick hatte der Vorsitzende Besseres und weniger Gutes zu vermelden. Gelungen seien die neuen Zehn- und 25-Euro-Gutscheine, die jetzt einen neuen Namen haben: Statt "HGV-Gutscheine" heißen sie jetzt "Balinger Gutscheine". Denn mit dem "HGV" wüssten viele nichts anzufangen. Gut sei "trotz Internet und Smartphone-Apps" auch die Neuauflage von "Wo gibt’s was?" Apropos App: Bei der City-App, die in Kooperation mit der Stadt gepflegt werde, habe es bis dato schon 151 224 Zugriffe gegeben. 2023, bei der kleinen Gartenschau, werde die City-App "eines der zentralen Medien" sein. Ein Flop seien hingegen die "Stadtbach-Schiffchen" gewesen: Sie seien zu Ladenhütern geworden, und für die Schiffs-Bemal-Aktion der vhs habe es keine einzige Anmeldung gegeben.