Musik aus Britannien lässt das Kammerorchester Balingen beim Konzert am kommenden Sonntag erklingen. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Das Kammerorchester Balingen spielt in der Stadthalle Werke aus Britannien

Das Kammerorchester Balingen lädt für Sonntag, 12. März, zu einem Konzert in die Stadthalle Balingen ein. Unter der Leitung von Dietrich Schöller-Manno werden vier zum Sinnieren einladende Werke erklingen. Beginn ist um 19 Uhr.

Balingen. Dieser Konzertabend widmet sich den Komponisten und der Musik aus Britannien des beginnenden 20. Jahrhunderts. Eröffnet wird er mit der Ouvertüre "Die Hebriden" von Felix Mendelssohn Bartholdy.

Die erste Fassung dieses Werks entstand 1829 im Anschluss an Mendelssohns Besuch der Fingals-Höhle auf der Insel Staffa an der Westküste Schottlands. Es gilt als eines der ersten Beispiele für eine Tondichtung. Die Ouvertüre wird von zwei führenden Themen beherrscht. Das lyrische Thema am Anfang steht für die atemberaubende Schönheit der Höhle sowie Gefühle von Einsamkeit und Abgeschiedenheit. Das Hauptthema suggeriert den Wellengang der See. Unterstützt wird es von der an Donnergrollen erinnernden Pauke.

Es folgt das "Konzert für Oboe und Streicher in a-Moll" von Ralph Vaughan Williams. Er gilt als der wohl bedeutendste britische Komponist seit Henry Purcell. In seiner langen und intensiven Schaffenszeit komponierte er Musik, die für Energie, ihre Noblesse und ihre Ausdrucksstärke steht und vielleicht alles das beinhaltet, was als charakteristisch englisch gilt.

Das Stück entstand 1943 und ist ein pastorales Werk mit volkstümlichem Charakter in drei Sätzen. Solist ist der gebürtige Balinger Volkmar Schöller, der seit 1987 als Solo-Oboist bei den Dortmunder Philharmonikern spielt und bei verschiedensten Wettbewerben erfolgreich war.

Im zweiten Teil des Konzerts erklingt die Rhapsodie für Orchester "In a Summer Garden" von Frederik Delius, das aus einigen eigenständigen Themen besteht. Delius entwickelte nach und nach einen sehr persönlichen Stil, der anfangs von Wagner und Grieg, später auch von Debussy beeinflusst war. Dieser bestand in einer unverwechselbaren Harmonik, einem unendlichen Fließen der Musik und einem dem Impressionismus nahe stehenden Erfassen feinster emotionaler Nuancen.

Schließlich erklingt die Konzertouvertüre opus 40 "Cockaigne – In London Town" von Edward William Elgar. Als Komponist war Elgar Autodidakt – der Durchbruch gelang ihm 1899 mit seinen Enigma-Variationen. Sein bekanntestes Werk ist der Marsch "Pomp & Circumstance March No.1", dessen Trioteil aus der Hymne "Land of Hope and Glory" entlehnt ist. Er wird unter anderem jedes Jahr bei der "Last Night of the Proms" gespielt.

"Cockaigne" bedeutet "Schlaraffenland" – und ist eine Huldigung oder ein Porträt Londons. Beinahe programmatisch wird das Leben der Stadt in den Mittelpunkt des Werkes gesetzt. Elgar bezeichnete das Werk als fröhlich und londonerisch, als aufrichtig, gesund, humorvoll und kräftig, nicht jedoch vulgär.