Die Balinger Kläranlage ist fast 40 Jahre alt. Daher sind zunehmend Sanierungen und die Anpassung an neue Technik und Vorgaben notwendig, sind sich die Mitglieder des Zweckverbands Abwasserreinigung Balingen bewusst. Foto: Verband

Jetzt ist Nachklärbecken dran. Kosten: rund 70.000 Euro. Verbandsumlage bleibt unverändert.

Balingen - Viele Unterhaltungsmaßnahmen sind auf der Balinger Kläranlage im vergangenen Jahr vorgenommen worden, doch es stehen weitere Sanierungen an. Das wurde bei der Sitzung des Zweckverbands Abwasserreinigung Balingen deutlich.

Die Verbandsvertreter besichtigten zunächst das derzeit leere, zur Sanierung anstehende Nachklärbecken. Joachim Hölle vom Ingenieurbüro Götzelmann erläuterte die geplanten Maßnahmen und zeigte die Schäden, insbesondere am Beton. Diese machten eine Sanierung notwendig. Es werde mit Kosten von rund 70.000 Euro gerechnet.

Laut Hölle sollte die Betonsanierung am Nachklärbecken bereits im vergangenen Jahr geschehen, habe aber verschoben werden müssen. Derzeit sei nur das zweite Nachklärbecken in Betrieb.

Unterhaltungsmaßnahmen seien zudem an den Blockheizkraftwerken, Regenbecken und Fotovoltaikanlagen geplant. Die Kosten hätten eine Größenordnung von rund 362.000 Euro.

Wie in der Versammlung festgehalten wurde, hätten trockenes Wetter und gleichzeitig niedrige Abwassertemperaturen zu erheblichen Belastungen geführt, insbesondere in der biologischen Reinigungsstufe. Diese sei im Auge zu behalten, betonte Hölle, gerade auch wegen des Alters der Anlage.

Im vergangenen Jahr erhöhte sich die behandelte Abwassermenge um 21 Prozent gegenüber dem trockenen Jahr 2015, berichtete Hölle weiter. Rund 9,7 Millionen Kubikmeter Abwasser aus den Mitgliedsgemeinden Balingen, Geislingen, Dotternhausen, Dormettingen und Laufen seien gereinigt worden. Der Fremdwasseranteil sei aufgrund der feuchten Witterung auf 68,7 Prozent angestiegen. Dieser müsse reduziert werden, waren sich die Mitglieder einig.

Der Stromverbrauch auf der Gesamtanlage stieg gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent – "ein günstiger Wert", so Hölle, da die Abwassermenge ja anstiegen sei. 97 Prozent des auf der Kläranlage verbrauchten Stroms wurde selbst erzeugt. Ziel sei die energieautarke Kläranlage, betonte Verbandsvorsitzende Helmut Reitemann, gerade mit Blick auf die Energiepreise sowie die Kosten für Chemikalien und Betriebsmittel.

Schon viel Geld investiert

Auch im vergangenen Jahr wurden Unterhaltungsarbeiten vorgenommen. Die Feinrechenanlage wurde einer Revision unterzogen, die Wärmetauscher für die Beheizung des Faulschlamms wurden überprüft, und sämtliche Stromerzeuger wurden mit einem Netzanlagenschutz versehen. Mit dem Richten der Außenanlagen ging die Erneuerung der Asphaltbeläge einher. Für dieses Jahr seien die Erweiterung des Labors und die Erneuerung der Laboranlagen und -ausrüstung geplant.

Verbandsrechner Jürgen Eberle teilte im Verlauf der Sitzung mit, dass die Umlage unverändert bleibe. Und der Gewässerschutzbeauftragte des Verbands, Manfred Helle, hielt fest: "Bei amtlichen Kontrollen wurden die Grenz- und Zielwerte eingehalten." Eine gute Reinigungsleistung der Kläranlagen sei wichtig, um die Gewässer bestmöglich zu schützen.

Weitere Informationen:

www.klaeranlage-balingen.de