Schulleiter Michael Damm zeigt: Die Fluchttreppen sind bei der bisherigen Ertüchtigung des Realschulgebäudes auch psychologisch der bislang größte Schritt nach vorn gewesen. Für weitere Maßnahmen hat der Technische Ausschuss Aufträge erteilt. Foto: Schnurr Foto: Schwarzwälder-Bote

Sicherheit: Technischer Ausschuss erteilt Aufträge im Wert von 724 000 Euro für die Realschul-Sanierung

Insgesamt drei Millionen Euro muss die Stadt Balingen im laufenden und dem kommenden Jahr in die Verbesserung von Brandschutz und Statik der Realschule investieren.

Balingen. Dafür hat der Technische Ausschuss des Gemeinderats am Mittwoch Handwerkeraufträge im Umfang von rund 724 000 Euro erteilt.

Michael Damm, seit 2014 Leiter der Schule, blickt auf die bisherigen Maßnahmen zurück: Im ersten Stockwerk wurden die Verwaltungsräume sowie die Fachräume und Sammlungen für Biologie, Chemie und Physik ertüchtigt. Das heißt beispielsweise, dass Brandlasten wie Styropor oder die Holzbeplankung aus Wänden und Decken entfernt wurden.

Ein angenehmer Nebeneffekt für Lehrer und Schüler sei der verbesserte Lärmschutz. Außerdem wurden Brandmelder eingebaut.

Die wichtigste bisherige Verbesserung in dem 1973 errichteten Schulhaus sind aus Damms Sicht die beiden neuen Fluchttreppen gewesen: Bevor diese gebaut wurden, hätten Schüler und Lehrer im Brandfall in den Klassen bleiben und auf eine Rettung von außen hoffen müssen, wenn das zentrale Treppenhaus unpassierbar gewesen wäre. Jetzt wisse jeder, dass man auch dann über eine Fluchttreppe ins Freie gelange. Bei der jährlichen Brandschutzübung sei die Schule in weniger als zehn Minuten komplett geräumt, so Damm: "Da macht das Brandschutzkonzept Sinn. Das ist ein psychologisch wichtiger Effekt."

Nach gut drei Jahren Pause geht es jetzt an den nächsten Bauabschnitt. Im zweiten Obergeschoss, dem sogenannten "Siebener-/Achter-Stock", werden Zimmer und Flure von brennbaren Stoffen befreit und mit brandschutztechnischen Abschottungen versehen. Die Decken werden betonsaniert sowie statisch und für den erforderlichen Feuerwiderstand ertüchtigt.

Neben dem Klassenzimmer der 7c wird es beispielsweise einen zusätzlichen Fluchtflur geben. Außerdem werden die Räume gemäß geltender Schulbaurichtlinien renoviert und modernisiert. Zur Vorbereitung der Arbeiten müssen Lernmittel- und Kartenräume ausgeräumt werden. Außerdem wird das Büro der Schulsozialarbeiterin in die Nähe der Pausenhalle verlagert.

Die jetzt in Auftrag gegebenen Arbeiten sollen in den Pfingstferien beginnen. Schulleiter Damm freut sich, dass es bald weitergeht: "Wir sehen die Bemühungen der Stadt. Die Kommunikation mit dem Bauamt ist gut."

Die Beseitigung der abgehängten Decken, Installationsverkleidungen und Holzständerwände, den Abbruch von Schalungskörpern aus Holzwerkstoffen an den Rippendecken sowie die Demontage von Einbauten, Türen, Belägen und Estrichen übernimmt für knapp 61 000 Euro eine Firma aus Ostrach. Das stellt gegenüber der Kostenberechnung einen "Vergabegewinn" von 19 000 Euro dar.

Weiter stehen im Rahmen der Betonsanierung die Beseitigung von Styropor-Schalkörpern, das Sandstrahlen der Betonbauteile und Freilegen der Armierung, Korrosionsschutz und Wiederbedecken des Stahls mit Spritzbeton, die Sanierung von Rissen und verschiedene Schutzmaßnahmen an. Das günstigste Angebot kam mit rund 297 000 Euro von einem Rosenfelder Unternehmen, was einem Vergabegewinn von 23 000 Euro entspricht.

Bei der Elektroinstallation werden nicht mehr zulässige Kabel und Bauteilen entfernt beziehungsweise ersetzt, die Beleuchtung sowie Telefon, Alarmsystem und Gebäudetechnik erneuert, des Weiteren die Kabel feuerfest abgeschottet Dies wird ein Unternehmen aus Albstadt übernehmen und erhält dafür 257 000 Euro, 7000 Euro mehr als veranschlagt. Der Grund für die Überschreitung der Kostenberechnung liegt laut Stadtverwaltung in der hohen Auslastung der Elektroinstallateure. Trockenbauarbeiten übernimmt für knapp 109 000 Euro eine Firma aus Eislingen, was 16 000 Euro günstiger ist als vorab berechnet.