Vertreter spricht bei Treffen mit den Moscheevereinen

Balingen. Beim regelmäßigen Gedankenaustausch zwischen den Moscheevereinen und dem Landratsamt Zollernalbkreis wurden kürzlich die Aufgaben des Verfassungsschutzes vorgestellt. "Ein regelmäßiger Austausch in den unterschiedlichsten Themenbereichen fördert den Informationsfluss und ist wertvoll für das gegenseitige Verständnis", sagte Landrat Günther-Martin Pauli.

Der Verfassungsschutz sei eine Art "Frühwarnsystem der freiheitlichen und demokratischen Grundordnung in Deutschland", sagte Herbert L. Müller vom Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg. Primäre Aufgabe sei es, Informationen zu sammeln, zu dokumentieren und die politisch Verantwortlichen, aber auch die Bürger über Entwicklungen und drohende Gefahren zu informieren. Arbeitsfelder sind Islamismus, Ausländer-, Rechts- und Linksextremismus sowie die Scientology-Organisation und Spionageabwehr. Hierzu veröffentlicht das Landesamt jährlich den Verfassungsschutzbericht.

Darüber hinaus wurden die weltweiten Unruhen und Verunsicherungen, die auch vor Deutschland nicht Halt machen, beim Gedankenaustausch im Landratsamt thematisiert. Eine Teilnehmerin fragte, wie die Jugend vor Radikalisierung geschützt werde und wie solche Tendenzen erkennbar seien. "Der beste Schutz", betonte Müller, "sind feste und gute Beziehungen in der Familie, insbesondere zum Elternhaus." Alle Teilnehmer waren sich einig, dass der Staat hinschauen müsse, um die Freiheit und Demokratie in Deutschland zu schützen. Dem Verfassungsschutz komme dabei eine tragende Rolle zu. Um den Austausch zu vertiefen, ist ein weiteres Treffen der Moscheevereine mit dem Landesamt für Verfassungsschutz geplant.