TSG Balingen schlägt starken Neuling FC Germania Friedrichstal mit 2:1. Spiel ist nichts für schwache Nerven. Mit O-Tönen aus Pressekonferenz.
TSG Balingen – FC Germania Friedrichstal 2:1 (1:0). Einen Last-Minute-Sieg landete die TSG Balingen gestern Abend gegen den starken Neuling Friedrichstal. TSG-Kapitän Manuel Pflumm sorgte in der Nachspielzeit für den verdienten Siegtreffer.
Die TSG begann stark und erarbeite sich nach sieben Minuten die erste gute Gelegenheit, als der Ball auf die rechte Seite zu Turan Sahin kam, der scharf vor das Tor flankte, wo der eingelaufene Jonas Wiest den Ball um Haaresbreite verfehlte. In der 14. Minute belohnten sich die Eyachstädter fur ihre Bemühungen: Jörg Schreyeck schlug einen klasse Pass zu Wiest, der Richtung Tor marschierte und Torhüter Kristijan Petric mit einem feinen Heber überlistete. Der Ball landete am Pfosten und von dort zu Clayton Zwetsch, der zum 1:0 einschob.
Die Gäste präsentierten sich nach dem Rückstand nun deutlich offensiver, erhöhten Druck und kamen zu einer guten Gelegenheit durch Patrick Roedling (19.). Dann erwies Mario Pavkovic seiner Mannschaft einen Bärendienst, als er Wiest an der Außenlinie foulte und nach einem verbalen Disput den Balinger Stürmer zu Boden stieß. Folgerichtig sah er von Schiedsrichter Christoph Zürn (Wangen) die Rote Karte.
Die Gäste spielten aber trotz Unterzahl munter nach vorne, und so boten sich der TSG immer wieder Konterchancen. So wie in der 33. Minute, als Pettenkofer einen Diagonalball nach links zu Wiest spielte,der den Ball direkt nahm und ihn knapp am Lattenkreuz vorbei jagte. Zwei Minuten später klärte ein Abwehrspieler vor dem einschussbereiten Kaan Akkaya, nach dem Wiest den Ball geflankt hatte.
Aber auch Friedrichstal hatte eine gute Möglichkeit durch einen 40-Meter-Kracher von Florian Henk, den TSG-Goalie Julian Hauser nicht festhalten konnte. Doch er rettete gegen Roedling. Pech hatte wenig später Wiest, als er aus knapp 30 Metern nur die Latte traf. So ging es mit einer knappen 1:0-Führung für die TSG in die Halbzeit.
Auch nach dem Wiederanpfiff ging es munter weiter: zunächst schoss Schreyeck aus 16 Metern knapp am langen Pfosten vorbei (47.), dann verfehlten Schreyeck und Pflumm nach einer Wiest-Ecke knapp im Zentrum (50.).
Eine richtig dicke Chance hatten die Hausherren nach 55 Minuten, als der Ball zu Sahin kam, der in den Strafraum eindrang und gelegt wurde. Aber der Schiedsrichter ließ Vorteil laufen, da Akkaya freivor Goalie Petric auftauchte, aber an diesem scheiterte. Wenig später setzte sich Wiest gut auf rechts durch und passte in den Strafraum, Pettenkofer zog aus elf Metern ab, doch Teufelskerl Petric lenkte den Ball zur Ecke.
So blieben die Gäste weiter im Rennen und waren vor allem bei Standards gefährlich. So wie in der 64. Minute, als nach einer Ecke Getümmel kam und Johanes Weiß zu Bodeen ging. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter, den Hauser gegen David Baumgärtner parierte. Den Nachschuss wehrte ein Balinger auf der Linie ab, doch der Schiedsrichterassistent hob die Fahne und entschied auf Tor – eine klare Fehlentscheidung!
In der 75. Minute bewahrte der starke Petric die Gäste vor einem erneuten Rückstand, als er einen Schuss von Marc Wissmann klasse parierte, und auch beim Nachschuss von Sahin mit einer Glanzparade zur Stelle war. Die TSG tat sich in der Folge gegen tief stehende Gäste, die auf Konter lauerten, schwer. Doch in der 94. Minute gelang der TSG doch noch der Siegtreffer: nach einer Ecke von Wiest schraubte sich Kapitän Manuel Pflumm im Strafraum hoch und köpfte zum frenetisch umjubelten 2:1 ein.
Statistik:
TSG Balingen: Hauser; Eisele, Mundt, Pflumm, Akkaya, Zwetsch (64. M. Wissmann), Schreyeck, Foelsch, Pettenkofer, Wiest, Sahin (79. T. Wissmann).
FC Germania Friedrichstal: Petric; Gast, Henk, Cristescu, Weiß, Halili, D. Baumgärtner, Roeding, T. Baumgärtner, Ritter, M. Pavkovic. Tore: 1:0 Zwetsch (14.), 1:1 D. Baumgärtner (66.), 2:1 Pflumm (94.).
Schiedsrichter: Christoph Zürn (Wangen).
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Pavkovic (F./26.), Hauser hält Elfmeter von Baumgärtner (F./66.), gelb-rote Karten für Akkaya (B./90.) und Halili (F./92.).
Trainerstimmen:
Matthias Zahn (TSG Balingen): „Ich finde, dass der Gegner richtig stark war. Das haben die Ergebnisse auch schon vermuten lassen gegen die Spitzenteams. Ob der Gegner zu zehnt oder elf spielt, das Thema will ich eigentlich zumachen, das hatten wir vor zwei Wochen schon einmal. Heute Haben wir uns im Prinzip die Punkte geholt, die wir in Ravensburg verloren haben. Das ist schön, wenn es gelingt, das so schnell auszugleichen. Wir freuen uns, dass wir uns die Ausgangsposition erarbeitet haben, um am Wochenende in Spielberg ein richtiges Spitzenspiel zu bestreiten. Wir wollen es richtig krachen lassen, um dann am Ende hoffentlich auch etwas mitnehmen.“
Michael Streichsbier (FC Germania Friedrichstal): „Der Balinger Sieg ist aufgrund der Chancen, die die TSG hatte, verdient. Für uns ist es natürlich bitter, nach dem Ausgleichstreffer – und dabei fast 70 Minuten nur mit zehn Mann – am Ende so bestraft zu werden und nichts mit nach Hause zu nehmen. Ich bin aber stolz auf meine Burschen, wie sie sich hier verkauft haben. Allein vom Engagement her wäre ein Punkt verdient gewesen. wir haben Lehrgeld bezahlt in der ersten Halbzeit; wir wurden teilweise brutal ausgekontert von der TSG mit ihrem schnellen Spiel nach vorne. Unser Torhüter hat überragend gehalten, trotzdem hat es am Ende nicht gereicht.“
Die komplette Pressekonferenz gibt's hier zum Nachhören.
