Foto: Maier

Gelände soll nach Vorstellungen der Stadtplaner für Gartenschau genutzt und bis dahin nicht bebaut werden.

Balingen - Handel? Brauereigaststätte? Wohnungen? Die Überlegungen für das Strasser-Areal in Balingen gehen derzeit in eine ganz andere Richtung. Die Fläche soll nach den Vorstellungen des Stadtplanungsamts Teil des Gartenschaugeländes werden.

Diese Variante soll nach Darstellung von Baudezernent Michael Wagner demnächst im Balinger Gemeinderat diskutiert werden. Nach dem jüngsten, erneuten Scheitern der Arkaden-Pläne würde das eine Aussetzung der bisherigen, jahrelangen Planungen bedeuten, die auf dem attraktiven, innenstadtnahen Areal die Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel sowie Wohnraum vorsahen.

Stattdessen, so sagte es Wagner im Gespräch mit unserer Zeitung, wollen sich die Stadtplaner eine "bewusste Atempause" gönnen. Eine attraktive Bebauung wäre zwar schön gewesen, so Wagner; nun aber wolle man in aller Ruhe gemeinsam mit den Balingern Ideen für das Gelände sammeln und sich dann nach Investoren umschauen. Das soll im Rahmen der Diskussion um das Stadtentwicklungskonzept 2030 geschehen.

Diese Atempause würde, sofern der Gemeinderat dem zustimmt, bedeuten, dass der derzeit dort angelegte provisorische Parkplatz auch in den nächsten Jahren erst einmal bestehen bleibt, dass also das Strasser-Areal bis zur Gartenschau nicht bebaut würde.

Vielmehr soll die Fläche nach den Überlegungen der Stadtplaner in die Gartenschau als sogenannte temporäre Grünfläche einbezogen werden. Denkbar wäre, so Wagner, dort einen Schaugarten anzulegen oder das Gelände als kleinere Veranstaltungsfläche für den SWR-Fernsehgarten zu nutzen – und die Fläche direkt im Anschluss im Jahr 2024 zu bebauen.

Gerade mit Blick auf die Großveranstaltung im Jahr 2023 kommt es mit großer Sicherheit zu einer weiteren gewichtigen Änderung der ursprünglichen Planung: Laut Michael Wagner wird das Bauhof-Areal mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht wie gedacht die große Veranstaltungsfläche im Gartenschaujahr – dies aus zwei Gründen: Zum einen stehen die Grundstücke rund um den Bauhof wohl nicht zur Verfügung, zum anderen kann die Stadt die angedachte Verlagerung des Bauhofs ins Gewerbegebiet Rote Länder nahe Weilstetten aus finanziellen Gründen wohl nicht stemmen. Der Umzug wäre mit Kosten von rund zehn Millionen Euro verbunden – Geld, das die Stadt angesichts großer Projekte wie etwa der aufwendigen Sanierungen der Schulen derzeit nicht übrig hat.

Derzeit prüfe das von der Stadtverwaltung mit der Gartenschauplanung beauftragte Büro Senner, wo das Veranstaltungsgelände stattdessen angesiedelt werden könnte, so Wagner.