Hereinspaziert heißt es beim Tag der offenen Tür im Neubau der ISBA an der Balinger Fischerstraße. Die Mitarbeiter zeigen, was in den hochmodernen Produktionsstätten hergestellt wird. Foto: Thiercy Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Lebenshilfe-Einrichtung bezieht Neubau in Balingen / Ziel: Arbeitsplätze auch für Behinderte

Viel spannendes haben die Besucher entdeckt, die am Samstag in den Neubau der ISBA an der Balinger Fischerstraße geströmt sind. Dank strahlender Sonne, den "Heiligen 3 Zimmernern" und der Bewirtung im Hof wurde die Feier fast zu einem Sommerfest.

Balingen. Lebenshilfe-Geschäftsführer Holger Klein, Stiftungsratsvorsitzender Eberhard Wiget und zahlreiche Mitarbeiter mit und ohne Handicap standen in den Werkstätten parat und beantworteten die Fragen der Besucher. Die konnten sehen, was in den auch mit Geldern der Stiftung Mensch und des Zollernalbkreises von der Lebenshilfe gestemmten Neubau und dessen Nebengebäude alles entsteht.

Modernste computergesteuerte Maschinen bearbeiten Holz. Es gibt eine Druckerei mit eigener Fotoabteilung. Die Albliege entsteht in der Fischerstraße; für namhafte Hersteller konfektionieren die Mitarbeiter Teile. Alles in allem ein wettbewerbsfähiger Betrieb, in dem Menschen mit zum Beispiel psychischen Erkrankungen lernen, wieder Fuß in der Arbeitswelt zu fassen. Das sind immerhin 220 Personen an den Standorten in der Balinger Fischerstraße, im Zieglerhof Ebingen, in Gammertingen und Hechingen.

Nachdem das Gebäude der AiZ gGmbH als Integrationsunternehmen in Lautlingen buchstäblich aus allen Nähten platzte, entschied sich die ISBA, die vor 25 Jahren den ersten Sitz im ehemaligen CeCeBa-Gebäude in Balingen bezogen hatte, zum Neubau. Entstanden ist ein lichtdurchfluteter Bau mit angenehmer (Arbeits-)Atmosphäre. An den Wänden der Werkstätten hängen Bilder, die von Mitarbeitern gemalt wurden. Wer verschnaufen will und eine Pause braucht, kann sich in einen separaten Ruheraum zurückziehen, wo – natürlich – eine Albliege steht. Ziel des Konzepts ist es, Menschen auch mit schweren Behinderungen einen Job anzubieten und so die Arbeitslosigkeit dieser Personen zu verringern. In der hauseigenen Schlosserei und Blechbearbeitung werden zum Beispiel Vordächer oder Geländer hergestellt.

50 Mitarbeiter, 22 mit Schwerbehinderung, sind in dem vor fast genau zehn Jahren gegründeten Unternehmen beschäftigt. Individuelle Aufträge werden weiterhin in Lautlingen erledigt, die Serienschweißerei wurde nach Balingen verlegt. Die "Heiligen 3 Zimmerer" beschallten den Hof mit schwäbischem Groove. Und brachten es auf den Punkt: "Den Tag genießen wir." Was auch für die jüngsten Besucher kein Problem war. Bei Dosenwerfen oder Torwandschießen staubte der eine oder andere Gast Preise ab, tobte sich in der Hüpfburg aus oder ließ sich schminken und konnte die Eier, Küken und Hasen anmalen, deren Entstehung er wenige Minuten zuvor in der Schreinerei beobachtet hatte.

Die neu eingerichtete Tagesstätte in Hechingen bot Hasen aus alten Säcken und gefilzte Schafe an, so dass das eine oder andere Osterschnäppchen auch drin war. Im Außengelände unterrichtete der Werkstattrat über seine Arbeit.