Gewitter über dem Getreidefeld: Nässe ist besser als Trockenheit. Foto: Circumnavigation/Fotolia.com

Landwirte im Kreis sind "noch guter Hoffnung". Laut Prognose nicht mit stabilem Hoch zu rechnen.

Zollernalbkreis - Auf der Zollernalb wird – wie in ganz Südwestdeutschland – infolge des Klimawandels mit abnehmenden Niederschlagsmengen gerechnet. Nicht in diesem Jahr: Wochenlang hat es in Strömen geregnet. Ernteeinbußen werden allerdings noch nicht befürchtet.

"Wir sind noch guter Hoffnung", sagt der Leiter des Landwirtschaftsamts des Zollernalbkreises, Franz Keßler. Laut Prognose sei allerdings noch nicht mit einem stabilen Hoch zu rechnen. "Aber lieber so als die Vorsommer-Trockenheit im vergangenen Jahr."

Die Landwirte habe das nasse und kühle Wetter bis Mitte Mai eher gefreut, sagt Keßler. Ein Problem sieht er beim Grünland: "Die Landwirte konnten noch nicht heuen, zum Teil konnten sie auch noch gar nicht silieren, und darunter leidet die Qualität." Denn unter dem alten Gras, das hoch steht, könne kein neues nachwachsen.

Ein Problem könnten auch Schädlinge sein: Das nasskalte Wetter sei für Pilze ideal. Die Bauern hätten keine Pilz- und Schädlingsbekämpfungsmittel ausbringen können, weil die Felder zu nass gewesen seien. Das Gleiche gelte auch für die Unkrautbekämpfung. "Wenn es trocken wird, wird man sehen, wie stark die Ernte beeinträchtigt ist", sagt Keßler.

Obstbäume und Beerenobst seien zum Teil von Schädlingen, vor allem von Blattläusen, befallen, weiß Keßler. Auch für die Entwicklung der winzigen Krabbeltiere sei das nasse und kühle Wetter geradezu ideal gewesen. Und auf einzelnen Ackerflächen, auf denen das Wasser steht, sei die Ernte "zum Teil abgesoffen".

Aber grundsätzlich sei Nässe besser als Trockenheit: "Es gibt derzeit noch keinen Grund, beunruhigt zu sein."