An den vielen Tischen in der Eberthalle stöbern die Besucher nach Schätzen. Foto: Völkle Foto: Schwarzwälder-Bote

Hobby: Großtauschtag der Balinger Briefmarkenfreunde in der Eberthalle / Historische und aktuelle Exponate

Balingen. "Wenn diese Münzen sprechen könnten, dann hätten sie sicherlich einige spannende Geschichten zu erzählen", stellt einer der Besucher in der Balinger Eberthalle fest. Der lange Tisch, an dem er gemeinsam mit anderen Sammlern und Ausstellern steht, ist voll beladen mit in Folie, Papier oder Plastik eingepackten Münzen aus aller Herren Länder und aus allen Epochen. Münzen aus Maysol, Sri Lanka und Mazedonien teilen sich den Platz mit dem hier wohl besser bekannten Balinger Hirschgulden. Einige von ihnen sind mehr als 2000 Jahre alt, andere,vergleichbar junge Stücke, stammen aus den letzten fünf Jahrhunderten.

"So eine Sammlung ist auch mit viel Reisen verbunden", so einer der Anbieter. Das Münzensammeln kann zu einem Abenteuer werden – so erzählt er, einige der Münzen an seinem Stand seien in seinen Besitz gekommen, als er mit dem Zug die gesamte Strecke von Hongkong nach Hechingen gereist ist.

Neben den Münzen gibt es beim Großtauschtag der Briefmarkenfreunde Balingen selbstverständlich auch Objekte der Philatelie zu bestaunen. Briefmarken, Postkarten, Briefumschläge und alte Dokumente stapeln sich in Kisten oder laden, eingeschweißt in Alben, zu einem näheren Blick ein. Und daneben gibt es auch wieder eine Ausstellung, bei der man teilweise preisgekrönte Sammlungen zu verschiedenen Themengebieten bestaunen kann. Dabei sind in diesem Jahr die verschiedensten Richtungen vertreten: von Balinger Ansichten über Johannes Gutenberg bis hin zu Elefanten gibt es einiges zu sehen. Obwohl die Halle gut gefüllt ist, hat der Vorsitzende der Briefmarkenfreunde, Wilfried Hinzke, gemischte Gefühle: "Das Interesse an Briefen schwindet leider", sagt er. Es werde immer schwieriger, Teilnehmer für den großen Balinger Tauschtag zu finden, der einmal im Jahr stattfindet. Besonders junge Leute würden dem Verein fehlen. Auch einige der Sammler, die dabei sind, planen, ihre Sammlungen aufzulösen.

Dabei kann Briefeschreiben so schön sein. Allein um die Sonderbriefmarke "Liebesbrief" zu verwenden, die es in der Eberthalle zu kaufen gab, würde es sich lohnen, wieder einmal zu Papier und Tinte zu greifen.