Mit Infotafeln wird die Reformation in Hohenzollern verbildlicht. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Ausstellung zum Reformationsjubiläum in der Rathausgalerie Balingen

Im Rahmen des Reformationsjubiläums widmen sich der Evangelische Kirchenbezirk Balingen und das Staatsarchiv Sigmaringen der Geschichte der Protestanten in Hohenzollern von den Anfängen bis zur Eingliederung der fünf hohenzollerischen Kirchengemeinden in die Evangelische Landeskirche in Württemberg.

Balingen. Am Freitag, 13. Oktober, wird die Ausstellung ab 19.30 Uhr in der Rathausgalerie eröffnet. Die Begrüßung übernimmt Oberbürgermeister Helmut Reitemann. Dekan Beatus Widmann referiert zum Reformationsjubiläum im evangelischen Kirchenbezirk Balingen. Volker Trugenberger vom Staatsarchiv Sigmaringen gibt den Gästen eine Einführung in die Ausstellung.

Im Anschluss findet ein Stehempfang statt. Für die musikalische Umrahmung sorgen die Mitglieder der Evangelischen Kantorei Balingern unter Leitung von Wolfgang Ehni.

Bis zur Übernahme Hohenzollerns durch Preußen im Jahr 1850 hatte es nur ganz wenige Protestanten in der Region gegeben. Evangelische preußische Beamte, Industriearbeiter und Eisenbahnbedienstete ließen ihre Zahl nach 1850 stetig anwachsen. In Bietenhausen bei Haigerloch und Dettingen bei Horb konvertierten katholische Einwohner, die sich nach protestantisch-pietistischem Vorbild regelmäßig in Andachtsstunden zu Bibellektüre und Gebet trafen. Das preußische Königshaus finanzierte den Bau von Kirchen in Hechingen und Sigmaringen und veranlasste die Schaffung fester Strukturen.

Seit 1898 bildeten die hohenzollerischen Kirchengemeinden einen selbstständigen Kirchenkreis innerhalb der Kirche der Altpreußischen Union. Nach dem Untergang Preußens im Gefolge des Zweiten Weltkriegs war die Sonderstellung der hohenzollerischen Kirchengemeinden nicht mehr aufrechtzuerhalten. Sie wurden 1950 in die Evangelische Landeskirche in Württemberg eingegliedert. Doch bis heute wird in ehemals hohenzollerischen Kirchengemeinden der Gottesdienst nach der Liturgie der Altpreußischen Union gefeiert.

Zur Ausstellung ist auch eine illustrierte Begleitveröffentlichung mit dem Titel "Evangelisch in Hohenzollern" erschienen, in der in 21 Kapiteln die Geschichte des Protestantismus in Hohenzollern lebendig wird.

Der Katalog zur Ausstellung entstand in Zusammenarbeit von Dekan Beatus Widmann und Volker Trugenberger sowie dem Staatsarchiv Sigmaringen.