EM-Finale: Martin Strobel lässt Spaniens Defensive alt aussehen. Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder-Bote

Handball: Europameister Martin Strobel hat mit HBW und DHB noch einiges vor

Von Ulrich Mußler

Eine Feier jagt die nächste, ein Empfang den anderen – Handball-Europameister Martin Strobel freut sich über den Trubel. Und die Fans des Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten darüber, dass der Spielmacher seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hat.

Die EM-Feier am Sonntag, der Empfang der Handball-Nationalmannschaft in Berlin am Montag, der Empfang der Stadt Balingen für Strobel am Mittwoch, und heute steht schon das nächste Treffen mit der DHB-Auswahl in Nürnberg an. Dort tritt der 29-jährige HBW-Kapitän mit den anderen EM-"Bad Boys" in der mit 7600 Zuschauern ausverkauften Arena gegen eine Weltauswahl aus der Bundesliga an. Am Samstag geht's mit dem Team zum Ball des Sports nach Wiesbaden, danach folgt noch ein Abstecher auf die andere Rhein-Seite nach Mainz zum Aktuellen Sportstudio.

Ob er der vielen Termine nicht überdrüssig wird? "Nein, diese Aufmerksamkeit tut unserer Sportart gut. Und uns macht es Spaß. Wir freuen uns schon riesig auf das Allstar-Game. Das wird wieder ein Spektakel", sagt Strobel. Nun gelte es den aktuellen Hype auch dauerhaft zu nutzen. "Wir dürfen uns nicht auf dem Erfolg ausruhen. Nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2007 wurde viel Geld in die Hand genommen, die Hallen waren voll, aber es hat ein fundiertes Konzept gefehlt – gerade auch, was die Nachwuchsförderung anbelangte. Jetzt sind die Verantwortlichen von Liga und Vereinen gefragt."

Für Jubelstürme bei den Handball-Fans sorgte Strobel mit der Nationalmannschaft in den vergangenen Wochen bundesweit, am Mittwoch dann auch bei speziell bei jenen des HBW Balingen-Weilstetten – als HBW-Präsident Arne Stumpp beim Empfang des Europameisters in der Balinger Stadthalle verkündete, dass der Regisseur seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hat. "Wir haben schon vor der EM Gespräche geführt und hatten auch während des Turniers Kontakt. Wir dachten, dass der Empfang ein würdiger Rahmen ist, um die Verlängerung bekannt zu geben", so Strobel. Er weiß, was er am HBW hat. "Ein großer Teil dessen, was ich mit der Nationalmannschaft erreicht habe, hängt damit zusammen, dass ich wieder hier bin. Wenn ich mich wohl fühle, spiegelt sich das auch in meiner Leistung wider. Außerdem haben wir in der vergangenen Saison gesehen, welch Potenzial in dieser Mannschaft und in der Region steckt. Ich bin überzeugt, dass wir unser Ziel erreichen und den Klassenerhalt unabhängig vom Hamburger Lizenzentzug schaffen." Denn der Klassenerhalt ist Voraussetzung, dass Strobel auch künftig die Fäden im Rückraum des HBW zieht.

Schließlich hat er mit der Nationalmannschaft noch einiges vor – Olympia in Rio, die WM 2017 in Frankreich. "Das funktioniert nur über die 1. Liga. Da zählen vergangene Erfolge nicht mehr, sondern man muss sich sofort wieder mit guten Leistungen anbieten." Am Sonntag steigt Strobel wieder voll ins HBW-Training ein. Denn auch für ihn persönlich gilt, "nicht auf dem Erfolg ausruhen. Es ist super, so etwas wie diese Europameisterschaft erlebt zu haben. Aber jetzt ist wieder die Zeit alles für den Klub zu geben. Das ist schließlich unsere tägliche Arbeit."