Klinik-Einweihung: Ärztlicher Direktor lobt Leistungsspektrum
Balingen (gu). Der Ärztliche Direktor des Zollernalb-Klinikums, Michael Bitzer, sorgte gleich zu Beginn seines Vortrags für Auflockerung, indem er erklärte, man habe hier einen "hochmodernen Kreistag" und sich gleich darauf korrigierte: "Kreißsaal". Denn "in Balingen kommen wieder Kinder zur Welt, neues Leben ist spürbar und hörbar". Man erzähle sich ja, er selbst wisse nicht, ob das stimme, in Balingen sei es wichtig, dass auf dem Stempel stehe: "Geboren in Balingen".
Zugegeben: Die Orientierung im neuen Balinger Krankenhaus sei ein "räumlicher Intelligenztest", sagte Bitzer schmunzelnd. Böse Zungen würden sogar behaupten, man finde hier rein, aber nicht mehr raus. Eine gute Lösung seien die ehrenamtlichen "grünen Damen und Herren", die Patienten begleiten, wenn diese sich nicht zurechtfinden.
Der Ärztliche Direktor erinnerte an den schwierigen Prozess und die Proteste, die es gegeben hatte, als das Hechinger Krankenhaus geschlossen worden war und nur noch zwei Standorte übrig blieben. "Aus Hechingen war der Protest deutlich zu spüren, wir hatten einen Fallzahlverlust von bis zu 3000 Patienten im Jahr." Auch die Mitarbeiter des Klinikums hätten sich in neue Teams einfügen müssen, schließlich habe sich aber ein neues Wir-Gefühl herausgebildet.
Nicht nur die neuen Räume würden Ihresgleichen suchen, auch das Leistungsspektrum habe an Vielfalt gewonnen, sagte Bitzer und zählte die Fachabteilungen und Schwerpunkte auf. Manches sei ausgebaut worden, Anderes sei ganz neu, etwa die ambulante Zulassung im Bereich Onkologie: "Das haben nur zwei Kliniken in Baden-Württemberg." In Vorbereitung sei die Zertifizierung zum Prothetik-Zentrum. Neu sei auch das Beckenbodenzentrum.
Mit Blick auf die öffentliche Klinikdiskussion im Kreis stellte Bitzer "mit drei Ausrufezeichen" klar, dass auch die Hochleistungsabteilungen in Albstadt nicht vernachlässigt würden und erwähnte die Schlaganfall- und Psychosomatik-Abteilung: "Auch in Albstadt ist die Medizin auf dem neuesten Stand."
Dekan Anton Bock und Dekan Beatus Widmann von der katholischen und evangelischen Kirche segneten das Haus, "das zur Heilung der Kranken errichtet wurde". Geschäftsführer Josef Weiss sprach von einem "historischen Tag" und einem "Meilenstein für die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Klinikums".
