Obermeister Andreas Sauter (links) verfolgt den Vortrag des Geschäftsführers der Kreishandwerker, Jürgen Greß. Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder-Bote

Mitgliederversammlung: Zimmerer-Innung verzeichnet erfreuliche Entwicklung

Zollernalbkreis. Obermeister Andreas Sauter trug in der Mitgliederversammlung der Zimmerer seinen Rechenschaftsbericht vor. Mitglieder-, Lohn- und Umsatzzahlen seien gestiegen, sagte er. 49 Mitglieder und vier Gastmitglieder zählt die Innung. Als erfreulich wertete der Obermeister den Neuzugang von sechs Mitgliedern. In Ausbildung stehen derzeit im ersten Ausbildungsjahr 29 Jugendliche, im zweiten Jahr 20 und im dritten 18 Jugendliche.

Spürbare Impulse seien im Wohnungsbau und öffentlichen Bau erkennbar: Holz werde als nachwachsender Rohstoff immer beliebter. Gerechnet werde mit einem Umsatzwachstum von zwei Prozent. Etwa 83 Prozent der Betriebe beschäftigten bis zu neun Mitarbeiter. Die Arbeiten im Bestandsbau überwiegen mit 48 Prozent. Das Dachdeckerhandwerk habe in den vergangenen sieben Jahren zehn Prozent Umsatzsteigerung erfahren, das Zimmereihandwerk 25 Prozent.

Sauter vertrat die Meinung, dass günstiges Bauen wegen zahlreicher Auflagen und Vorschriften nicht mehr möglich sei. Bauen mit Holz sei die Lösung, da die Energie zum Wachsen des Holzes zu 100 Prozent von der Sonne komme. Die Behauptung, dass durch die Holzhäuser ein Kahlschlag drohe sei falsch, da mehr Holz nachwachse als benötigt werde.

Kritik an der vorgesehenen Beitragserhöhung durch den Verband wurde laut. Die Aussage, der Verband setze sich zu wenig für kleinere Betriebe ein, entfachte eine Diskussion. Eine Beitragserhöhung lehnten die Mitglieder mehrheitlich ab.

Zahlen und Fakten nannte Klaus Reichle von der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Balingen. Die Schülerzahl ist ihm zufolge in den rund 100 Klassen konstant geblieben. Flüchtlinge ohne Deutschkenntnisse seien immer noch ein Thema, obwohl ein gutes und freundschaftliches Klassenklima herrsche. Der Erwerb der Sprache und der neuen Kultur bedürfe mehr Zeit als angenommen.

Reichle appellierte an die Betriebe, diesen Personen Praktika oder Ausbildungen anzubieten. Angesprochen wurde auch die Problematik der Kleinklassen, die in den nächsten Jahren noch Gesprächsstoff liefern werde.

Schriftführer Peter Koch erinnerte an die Aktivitäten im vergangenen Jahr und hob den Ausflug nach Krakau hervor. Anschließend stellte der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Jürgen Greß, die Jahresrechnung vor. Kassenprüfer Jürgen Buckenmaier bestätigte die Korrektheit, weshalb der Entlastung nichts im Wege stand. Der Haushaltsplan 2017 wurde einstimmig verabschiedet. Über "Beiträge wofür? – Infos durch die SOKA-Bau" referierte Michael Najman und ging dabei auf die tarifliche Rentenbeihilfe für die Generation 50 plus, die neue Tarifrente ab 1. Januar 2016 und die Berufsbildung ein.