Ausstellung über 100 Jahre Kirch-Einweihung und Mobilmachung

Von Detlef Hauser

Balingen-Dürrwangen. Am 2. August 1914 wurde die Dürrwanger Kirche eingeweiht. Daran erinnert die evangelische Kirchengemeinde Dürrwangen-Stockenhausen mit einer Ausstellung im Betsaal, wobei sie die Gelegenheit nutzt, verschiedene Aspekte der Gemeindegeschichte aufzuzeigen. Vor allem den, dass auf den Einweihungstermin auch die deutsche Mobilmachung fiel. So ist auf einem Schriftstück zu lesen, dass einen Tag nach der großen Feier die so genannten "Ausmarschierenden" im "Ochsen" – er stand damals an der Stelle, wo sich nun das Café Catrina befindet – verabschiedet wurden. Aus Dürrwangen und Stockenhausen kämpften knapp 80 Männer im Ersten Weltkrieg, 21 kamen nicht mehr zurück.

Erinnert wird auch daran, dass der Kirchenneubau notwendig wurde, weil das alte Gebäude am 16. November 1911 durch ein schweres Erdbeben stark beschädigt worden war – ein Jahr nach einer umfassenden Renovierung. Für die Finanzierung der damals 86 000 Goldmark wurden unter anderem Bettelaktionen in Zeitungen initiiert. Zu sehen ist auch, wie 1999 beim Sturm "Lothar" eine große Tanne auf die Kirche gestürzt war und Reparaturarbeiten erst recht notwendig machte, nachdem es zuvor schon durch das Dach regnete.

Beim Gang an den Stellwänden vorbei bekommen die Besucher darüber hinaus Bilder von zahlreichen Konfirmandenjahrgänger zu sehen. Weitere Fotos dokumentieren die Veränderungen des Ortsbilds anhand von Fotos alter Häusern oder lassen das Vereins- und Schulleben aufleben. Es wird auch daran erinnert, dass Dürrwangen vor 950 Jahren erstmals urkundlich erwähnt wurde.

Nach Auskunft des Kirchengemeinderats-Vorsitzenden Harald Witte begannen die Vorbereitungen für die Ausstellung bereits im vergangenen Jahr. Vor allem Edeltraud Maute und Hans Kratt hätten sich auf die Suche nach Ausstellungsstücken gemacht, wobei ihnen ihre langjährige Mitgliedschaft im Kirchengemeinderat und die Tätigkeit in der Verwaltung zugute kamen.

Maute und Kratt werden es auch sein, die am Sonntag, 3. August, nach dem Gendenkgottesdienst, der um 9 Uhr beginnt, durch die Ausstellung führen. Anschließend ist Kirchencafé im Gemeindehaus. Die beiden haben auch vor, bis zum Ende der Ausstellung am 26. Oktober sonntags von 10 bis 12 Uhr Führungen anzubieten.

An die Kirchen-Einweihung vor 100 Jahren soll am 19. Oktober noch einmal mit einem Festgottesdienst und dem Gemeindefest erinnert werden. Hierzu hat Landesbischof Frank Otfried July sein Kommen zugesagt.