Balinger Breakdance Crew "JOS" gibt es seit acht Jahren / Eisernes Training notwendig

Von Beate Müller

u Balingen. Breakdance gilt als einer der athletischsten Tanzstile und ist wichtiger Bestandteil der Hip-Hop- und Straßenszene. Die Breakdancer wirbeln über den Boden, hieven sich einhändig in die Luft, machen Saltos – in unglaublicher Geschwindigkeit.

Doch was so einfach aussieht ist gar nicht so leicht: "Man fällt oft hin, bis etwas richtig klappt", erklärt Max Riegraf. Er und die Jungs der Balinger Breakdance-Crew "JOS" haben eisern trainiert, dass sie mit solcher Leichtigkeit über den Boden turnen können. Drei Mal die Woche treffen sich die zehn jungen Männer zum Training in der Längenfeldturnhalle.

Ihren Anfang nahm die Breakdance-Crew 2007 im Jugendhaus Insel. Helge Schneider, David Heinrich und Max Riegraf trafen sich damals regelmäßig und brachten sich das "Breaken" selbst mit Hilfe von Videos aus dem Internet bei. Aber auch bei älteren Breakdancern konnten sich die Jugendlichen damals etwas abschauen.

Auch acht Jahre später beherrscht das Prinzip "Anschauen und Nachmachen" das Training der Tänzer. Mittlerweile ist die Crew Bestandteil der Balinger TSG und ordentlich gewachsen – sowohl in der Mitgliederzahl als auch in ihrem Können.

Was ist das Rezept eines erfolgreichen "B-Boys"? Neben Körperspannung, guter Dehnung und etwas Muskelkraft sind vor allem Ehrgeiz und Motivation wichtig. "Letztendlich kommt es nicht darauf an, wie oft man auf den Boden fällt, sondern wie oft man wieder aufsteht", beschreibt Max die wichtigste Zutat.

Vorgaben für den Breakdance gebe es keine, der Sport sei sehr vielfältig, beschreibt er den Trainingsprozess: "Du schaust dir viele Tänze an, und jeder pickt die Moves raus, die zu einem passen. So findet jeder seinen eigenen Stil und kann diesen verfeinern." Die Jungs geben sich gegenseitig Hilfestellung und vor allem Motivation.

Breakdance kombiniert Tanz und Akrobatik und trainiert so den gesamten Körper. Für die JOS-Crew ist das nicht nur Sport – ihre Mitglieder fasziniert die ganze Szene, die mit dem Tanz verbunden ist: HipHop, Graffiti, Tanzbattles, die Kultur der Straße.

Die Crew "breakt" mit Leidenschaft – und das wirkt sich im Alltag aus: "Für mich ist Breakdance ein guter Ausgleich für Stress und die Probleme des Alltags", beschreibt es Max: "Es macht glücklich und lässt die Sorgen vergessen. Danach kann man die Dinge wieder leichter angehen."

Seit 2011 absolviert die JOS-Crew Auftritte, mittlerweile rund 15 im Jahr. In Zukunft möchte die Gruppe an Wettbewerben teilnehmen um sich mit anderen "B-Boys" zu messen. "Bisher tanzten wir alle für das Publikum, nun tanzt man gegeneinander. Das weckt die Leidenschaft und hilft uns, mehr in die Szene zu kommen", sagt Daniel Bauer voller Vorfreude.

Die Crew ist nicht nur eine Sportgruppe, sondern wuchs durch ihre gemeinsame Leidenschaft als Freunde zusammen. Gemeinsam besuchen sie auch als Zuschauer Breakdance-Veranstaltungen in ganz Deutschland. Neue Tänzer sind ihnen immer willkommen, doch sollten diese mit Ehrgeiz trainieren.