Festgottesdienst anlässlich des Jubiläums mit Prälat Christian Rose / Gotteshaus ist 1830 gebaut worden

Balingen-Ostdorf. Am vierten Advent 1964 wurde die renovierte Medarduskirche wieder eingeweiht. Genau 50 Jahre später wird das in Ostdorf gefeiert.

Die letzten großen Veränderungen an der Ostdorfer Kirche gingen davor auf das Jahr 1832 zurück. Der Balinger Architekt Christian Nieffer hatte in den 1830er-Jahren fünf Kirchen im Zollernalbkreis im klassizistischen Stil gebaut. Außer Ostdorf waren dies die Kirchen in Zillhausen, Heselwangen, Erzingen und Täbingen.

Nach 132 Jahren war es dann an der Zeit, das Innere der Kirche zu erneuern. Der gotische Chor sollte vom Kirchenschiff dadurch abgesetzt werden, dass ein Bogen eingezogen werden sollte. Die Emporen wurden an den Längsseiten verkürzt und die Mittelempore vergrößert.

Die Orgelempore, die den Chor zerschnitt, sollte entfernt und die Orgel heruntergesetzt werden. Das Deckengemälde, das mit Ornamenten umrandet war, sollte künftig durch eine Kassettierung eingefasst sein, die sich über die ganze Decke hinziehen sollte. Der Raum unter der Empore sollte durch eine Faltwand abgeteilt werden. Dort fand später der alte Altartisch einen Platz; Altar und Kanzel sollten neu gestaltet werden. Außerdem wurde die Dampfheizung erneuert.

Als die Orgel abgebaut wurde, wurden an den Wänden des Chores und im Obergewölbe Bemalungen aus der Zeit des Manierismus gefunden. Es war für den Kirchengemeinderat damals keine Frage, ob diese freigelegt werden sollte. Die Freude über den Fund war groß, die Bemalung wurde sorgfältig restauriert. Zu jedem der drei Glaubensartikel war ein Bild vorhanden.

Der neue Altar kam bei der Gemeinde gut an. Nur die Kanzel war gewöhnungsbedürftig. Der Taufstein rückte auf die Seite. Die Zahl der Bänke wurde reduziert, aber sie waren bequemer als die alten. Fast 20 Monate war von 1963 bis 1964 in der Medarduskirche gebaut worden, als diese am vierten Advent wieder eingeweiht wurde.

Der Reutlinger Regionalbischof, Prälat Christian Rose, wird beim Festgottesdienst anlässlich des Jubiläums am Sonntag, 21. Dezember, ab 9.30 die Predigt halten. Am Gottesdienst werden der Kirchenchor, Pfarrer Johannes Hruby sowie dessen Vorgänger Bernhard Reusch und Hans-Michael Barfuß, mitwirken. Nach dem Gottesdienst wird um 10.45 Uhr Adolf Klek die Besonderheiten der Kirche erläutern. Anschließend sind alle Gottesdienstbesucher zu einem Ständerling im Kirchsaal eingeladen. Außerdem wird ein achtseitiger Kirchenführer anlässlich des Jubiläums vorgestellt werden.