Betrifft: Leserbrief von Jochen Lange vom 20. Mai Sehr geehrter Herr

Betrifft: Leserbrief von Jochen Lange vom 20. Mai Sehr geehrter Herr Lange, Sie müssen sich schon entscheiden: Am Anfang stellen Sie zu Recht fest, dass es außer der SPD keine Partei im Zollernalbkreis gibt, die sich an dieses heikle Thema heranwagt. Am Ende behaupten Sie, dass der SPD die älteren und pflegebedürftigen Mitbürger "schlicht egal" seien. Ja was denn nun? Lob oder Tadel? Frau Kempka, Hausdirektorin des Pflegeheims Seniorenresidenz an der Eyach, hat sehr kritisch ihre Sicht der Dinge dargestellt, etwa in Bezug auf die Dokumentationspflicht oder die unangekündigten Kontrollen der Heimaufsicht. Dass der Geschäftsführer und Eigentümer der BeneVit-Gruppe über die von ihm erfolgreich betriebenen Häuser positiv berichtete, ist verständlich und lässt sich nachvollziehen. Gut findet auch er nicht alles; kritische Anmerkungen waren auch von ihm zu hören. Der Landtagsabgeordnete Florian Wahl, der für die SPD in der Enquetekommission "Pflege in Baden-Württemberg" sitzt, hat sich einen ganzen Tag lang Zeit genommen, um sich neben den Besuchen zweier Pflegeheime noch einer Diskussionsrunde zu stellen. Ihm ging es nicht darum, Probleme oder Fehlentwicklungen zu beschönigen. Sehr wohl aber darum, die Pflege nicht grundsätzlich schlecht zu reden. Von guter und menschenwürdiger Pflege mögen wir noch ein Stück entfernt sein. Beispiele gibt es sicher viele und ebenso Anlass zur Kritik. Im internationalen Vergleich jedoch lassen sich die Erfolge und positiven Entwicklungen der letzten Jahre durchaus sehen. Wir sind beim Thema Pflege auf dem richtigen Weg. Ein gutes Stück Arbeit liegt sicher noch vor uns. Von Ihnen, Herr Lange, habe ich an diesem Nachmittag leider nichts gehört. Als Gast hätten Sie – wie bei jeder Veranstaltung der SPD im Zollernalbkreis – die Möglichkeit gehabt, sich zu Wort zu melden und sich mitzuteilen. Gerne auch kritisch. Diese Möglichkeit haben sie nicht wahrgenommen. Alexander Maute Balingen