Der 29:27 (13:12)-Heimsieg über den TBV Lemgo kam für den HBW einem Ventil gleich. Foto: Bartler

29:27 (13:12)-Heimsieg über den TBV Lemgo. Die Quoten im Angriff stellen Brack zufrieden.

Balingen - Die Erleichterung war bei allen Spielern und Verantwortlichen des Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten spürbar. Der 29:27 (13:12)-Heimsieg über den TBV Lemgo kam einem Ventil gleich.

HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer strahlte. "Wir hatten in dieser Woche und besonders nach dem schlechten Spiel in Flensburg viel Druck – auch von außen. Die Mannschaft hat klar bewiesen, dass sie lebt und funktioniert", so Karrer, der sich darin bestätigt sieht, dass das Team nach den zahlreichen personellen Veränderungen vor der Saison "auf dem richtigen Weg" sei.

Als zwei Bonuspunkte führte der Geschäftsführer den Sieg in die Bilanz ein, schließlich sei der TBV Lemgo kein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt.

Zu brave Mentalität seines Teams?

Hatte der HBW vor Wochenfrist im Heimspiel gegen die HSG Wetzlar (26:28) gewaltige Probleme in die Gänge zu kommen, lief es zwar auch gestern nicht von Beginn an rund – von der von Trainer Rolf Brack zuletzt kritisierten zu braven Mentalität seines Teams war jedoch zu keiner Zeit etwas zu spüren.

"Entscheidend war, dass heute nahezu alle an ihrem Maximum waren", griff Brack in die Lob-Kiste. Hatte die 3:2:1-Formation zunächst ihre Probleme, das Kreisläuferspiel der Gäste zu beherrschen, stellte die von Daniel Wessig bestens organisierte 5:1-Deckung in ihrer Kompaktheit die Ostwestfalen doch vor gewaltige Probleme. Und im Angriff konnten sich 15 Fehlversuche bei 29 Einschlägen in des Gegners Kasten und lediglich vier technische Fehler sehen lassen.

Doch Brack wäre nicht Brack, hätte er nicht auch ein paar Problemstellen erkannt. "Im Konterverhalten hatten wir Defizite, aber Lemgo war in dieser Hinsicht nicht besser als wir. Außerdem hat uns in der Schlussphase die Cleverness gefehlt, einen Vier-Tore-Vorsprung zu verteidigen. Es wäre bitter gewesen hätten wir nach dem Spiel gegen Wetzlar ein zweites Heimspiel in der Schlussphase noch aus der Hand gegeben."

Nun, dem war nicht so, auch weil Torhüter Matthias Puhle zur Stelle war, nachdem Florian Billek beim Stand von 28:26 einen Konter-Matchball verworfen hatte. Und so bedankte sich Billek nach der Partie: "Der Puhle hat mich gerettet."

Damit, wie sein Team in der zweiten Halbzeit verteidigt hatte, war Lemgos Trainer Dirk Beuchler nicht einverstanden."Zu wenig Kontakt, zu wenig Kampfgeist. Heute ist einiges zusammen gekommen." Zu wenige Alternativen hatte der TBV: Martin Strobel war bei seinem zweiten Spiel nach vierwöchiger Verletzungspause abgemeldet, mit Hendrik Pekeler fiel sein zweiter Kreisläufer wegen einer Handverletzung aus, und aus dem linken Rückraum strahlt der TBV derzeit kaum Gefahr aus.