Seit Mittwoch ist die Realschul-Turnhalle zu: Von der Decke waren Verkleidungsplatten heruntergefallen. Foto: Ungureanu Foto: Schwarzwälder-Bote

Realschul-Nebengebäude seit Mittwoch gesperrt – laut Hochbauamtsleiter "eine reine Vorsichtsmaßnahme"

Von Wolf-Ulrich Schnurr

Balingen. "Es besteht keine Lebensgefahr", betont Balingens Hochbauamtsleiter Frieder Theurer. "Die Sperrung der Realschul-Turnhalle ist eine reine Vorsichtsmaßnahme." Seit Mittwoch findet in dem Gebäude kein Sportunterricht mehr statt. Auch die dort trainierenden Vereine dürfen nicht mehr hinein.

Der Grund: Die Decke der rund 40 Jahre alten Halle ist mit 20 mal 20 Zentimetern messenden, etwa einen Zentimeter dicken Holzfaserplatten verkleidet. Einige davon haben sich gelöst, und ein paar davon sind wohl bereits am vergangenen Wochenende heruntergefallen. Deshalb hat die Stadt Balingen als Schulträgerin die Halle sperren lassen. "Das ist nicht so dramatisch", sagt der Hochbauamtsleiter. Von den Schäden gehe keine Lebensgefahr aus. "Aber wir haben gehandelt, bevor etwas passiert."

Altersbedingte Materialermüdung vermutet er als Ursache dafür, dass die Decke wellig geworden ist und sich Platten gelöst haben. "Wie jede Kommune haben wir nicht nur Neubauten", erklärt Theurer. Deshalb arbeite das Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft auch kontinuierlich an deren Instandsetzung.

Kommende Woche wird der Amtsleiter, von Haus aus Architekt, zusammen mit einer Fachfirma die Hallendecke begutachten und dann entscheiden, was getan werden muss. Alles sei im Moment denkbar, von einer Nachbefestigung der heruntergefallenen Platten bis zu einer Kompletterneuerung – das müsse man "seriös durchdenken".

In jedem Fall sollen Realschule und Gymnasium, die die Halle vorwiegend benutzen, so schnell wie möglich Bescheid wissen, wann darin wieder Sportunterricht stattfinden kann. Denn im Moment müssen die Lehrer Alternativen finden, wie Realschulleiter Michael Damm berichtet. Und diese Alternative heißt vorerst "Klassenzimmersport": Koordination oder Theorie können auch außerhalb der Halle geübt werden.

Vor allem vormittags soll möglichst kein Unterricht ausfallen, sagt Damm. Sollte die Halle länger gesperrt werden müssen, sei es Aufgabe der Stadt, Unterrichtsmöglichkeiten zu schaffen.

Das wird nicht einfach, denn alle Hallen sind gut ausgelastet, die Sichelschulturnhalle ist ebenfalls gesperrt. In der Fachschaft Sport überlege man daher, einen Teil des Nachmittagsunterrichts eventuell in die SparkassenArena zu verlegen, so Damm.