Kein Schreckgespenst für heimische Unternehmen: US-Präsident Trump. Foto: Foley Foto: Schwarzwälder-Bote

USA: Wirtschaftsexperte macht heimischen Unternehmen Mut

Reutlingen. Wie geht es weiter in den USA? Antworten lieferte Dietmar Rieg, Geschäftsführer der Deutschen Auslandshandelskammer (AHK) in New York, beim Unternehmertreffen in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Reutlingen.

Viele heimische Firmen seien beim Amtsantritt von Donald Trump verunsichert, heißt es in einer Mitteilung der Kammer. Die Vereinigten Staaten seien der wichtigste Handelspartner baden-württembergischer Firmen außerhalb Europas. Allein 400 regionale Unternehmen seien im Geschäft mit den USA aktiv.

"Erst die nächsten Monate werden zeigen, was sich von Trumps Rhetorik in tatsächlichem politischen Handeln niederschlägt", sagte Rieg. Nach seiner Einschätzung wird der neue US-Präsident nun versuchen, seine wirtschaftspolitischen Ideen auf den Weg zu bringen.

Dazu sollen eine grundsätzliche Steuerreform mit weniger Steuerklassen und niedrigeren Unternehmenssteuern sowie massive Investitionen in die öffentliche Infrastruktur gehören. Die Rede sei von bis zu einer Billion US-Dollar. "Trumps oberstes Ziel ist es, Arbeitsplätze zu schaffen, Jobs in die USA zurückzuholen und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln", erklärte der US-Experte. "Das ist sein zentrales Wahlkampfversprechen. Das will er umsetzen."

Drei Tage nach seinem Amtsantritt habe sich Trump, von vielen nicht wahrgenommen, bereits mit Wirtschaftsvertretern und Gewerkschaftern zu Gesprächen getroffen. Gleichwohl hätten amerikanische Unternehmer und Manager keine Hemmungen, die Politik des neuen Präsidenten zu kritisieren, so Rieg.

Die heimische Wirtschaft müsse vor Donald Trump keine Angst haben, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Epp. "Man muss die verbalen Entgleisungen von den wirtschaftspolitischen Vorhaben trennen. Der US-Präsident will mit viel Geld Impulse setzen und andere Wege gehen. Die tatsächlichen Auswirkungen sind noch nicht absehbar."

US-Experte Dietmar Rieg riet den Unternehmern ebenfalls, nicht in Panik zu verfallen: "Trump wird drei bis sechs Monate benötigen, um seine Wirtschaftspolitik in konkretes Gesetzeswerk zu gießen", sagte er. "Diese Zeit wird unglaublich spannend."