Soziales: Ausschuss befürwortet beides

Zollernalbkreis. Hospiz und Kindernotfallsprechstunde für den Zollernalbkreis: Der Schul-, Kultur- und Sozialausschuss des Kreistags befürwortet beides. Die Anregung des FDP-Fraktionsvorsitzenden Dietmar Foth, zu prüfen, ob ein Hospiz im Zollernalbkreis eingerichtet werden kann, nehme die Verwaltung sehr ernst, betonte Landrat Günther-Martin Pauli. Gleichzeitig würdigte er die Arbeit der Hospizgruppen im Kreis als "sehr wertvoll".

Foth verwies auf die demografische Entwicklung, die voraussichtlich einen zunehmenden Bedarf mit sich bringen werde. Es gelte jetzt, einen Träger zu finden. Als Kooperationspartner biete sich wohl der Landkreis Sigmaringen an.

Auch Helga Zimmermann-Fütterer (SPD) hält eine solche Einrichtung für notwendig. In Albstadt, meinte sie, gebe es eine Reihe von schönen Villen, die dafür infrage kämen. "Dort hat sich auch eine Spenderin für ein schönen Katzenhaus gefunden." Albstadt sei als Standort auch für den Landkreis Sigmaringen gut geeignet. Ein Gebäude wie das Emma-Beck-Haus wäre optimal.

Aber auf einen Standort wollte sich der Landrat nicht festlegen. Auch in Hechingen gebe es Kapazitäten, sagte er. Was das Emma-Beck-Haus angeht: Bei der Einrichtung der Kindernotfallsprechstunde hätten alle mitgezogen. Die Bürgerinitiative und die Kinderärzte hätten "trotz aller Schwierigkeiten und Bedenken ihren Kopf hingehalten". Er selbst habe aus sämtlichen Fraktionen volle Rückendeckung bekommen. "Es ist wichtig, zu zeigen, dass man auch im ländlichen Raum durch Zusammenhalt Dinge beibehalten kann, die ansonsten verschwinden würden", sagte der Landrat.

Vier medizinische Fachangestellte habe bezahle der Landkreis, und zahlreiche ehrenamtliche Helfer und Spender hätten es möglich gemacht, die Praxisräume in kürzester Zeit zu möblieren und auszustatten. "Jetzt sehen sie heimelig aus", sagte Pauli.

Was die 50 000 Euro angehe, die für die Notfallsprechstunde außerplanmäßig veranschlagt seien – da habe man vorsichtig geschätzt. "Wir gehen davon aus, dass man darunter bleiben wird, auch dank der Spenden", sagte Pauli. Insgesamt sei es eine "symbolhafte Entscheidung" für ein Stück Infrastruktur.

"Zweifelhafte Zahlen" bekomme man von der Kassenärztlichen Vereinigung aufgetischt, kritisierte Manuela Heider (FWV). Laut KV gebe es genügend Kinder- und Nervenärzte im Kreis, aber es seien in Wirklichkeit immer weniger, die Notdienste leisten könnten und wollten.

Der Ausschuss stimmte den Mehrausgaben daraufhin zu.