Stella Kirgiane-Efremidou (von links), Martin und Albert Sauter sprechen über die Infrastruktur im Kreis. Foto: Schnurr Foto: Schwarzwälder-Bote

Wahlkampf: Stella Kirgiane-Efremidou (SPD) stellt sich Fragen der "Bürgerinitiative für bessere Infrastruktur"

Balingen-Frommern. Die im Januar 2016 von Unternehmern aus Frommern und Lautlingen gegründete "Bürgerinitiative für bessere Infrastruktur im Zollernalbkreis" hat für die Bundestagswahl am 24. September eine Reihe von Wahlprüfsteinen aufgestellt: Wie positionieren sich die Kandidaten zu den Themen Dateninfrastruktur, insbesondere zur Breitbandversorgung, Straßenverkehr, insbesondere zum Ausbau der B27, und Schienenverkehr, insbesondere zur Elektrifizierung der Zollernbahn? In der dritten Runde der Kandidatengespräche stellte sich am Montagabend die Sozialdemokratin Stella Kirgiane-Efremidou diesen Fragen.

Kirgiane-Efremidou tritt zum zweiten Mal für die SPD an, um im Wahlkreis 295 ein Bundestagsmandat zu erringen. Seit 2013 verfolgt sie daher auch die Probleme, die der Kreis auf den genannten Politikfeldern hat.

Die Infrastruktur sei "ein harter Standortfaktor", hielt die Kandidatin fest. Beispielsweise was den Zuzug von Familien betreffe: "Wie komme ich von hier nach Stuttgart? Wie ist es mit dem ÖPNV? Wie sieht’s mit dem Internet aus?" – diese Fragen kämen oft noch vor jenen nach Kinderbetreuung, Einkaufsmöglichkeiten oder Ärzteversorgung. Die Schaffung und Erhaltung guter Infrastruktur sei deshalb eines der wichtigsten Ziele für sie als Bundestagskandidatin, so Kirgiane-Efremidou. Die dabei oft seit vielen Jahren bestehenden Probleme müssten gelöst werden.

Beispielsweise beim Straßenverkehr: "Die B27 ist das größte Problem hier. Der Ausbau muss endlich kommen."

So etwa in Endingen, dessen Einwohnern Politiker schon viel zu oft eine Ortsumfahrung versprochen hätten. Oder bei der Ortsdurchfahrt Lautlingen: "Es wäre schade, wenn das an lokalen Akteuren scheitern würde."

Getan werden müsse aber auch bei der Bahn etwas. Zuallererst, indem mehr Schwerverkehr von der Straße auf die Schiene gelange. Im Zollernalbkreis, so die SPD-Kandidatin, sei zudem "unglücklich", dass die Regionalstadtbahn nicht zeitgleich mit Stuttgart 21 fertig werde: Solange die Strecke nicht elektrifiziert ist, bedeute der Umstieg bei jeder Fahrt in die Landeshauptstadt per Bahn zusätzliche 15 Minuten. Vor 2025 werde die Regionalbahn nicht kommen. Dann aber müsse das Geld dafür bereitstehen – der Bund übernimmt 80 Prozent der Kosten. In Hybridzügen sieht Kirgiane-Efremidou keine Alternative: "Die sind noch gar nicht ausgereift."

Nicht zuletzt müsse der Bund eingreifen, um einheitlich eine gute Breitbandversorgung zu gewährleisten: "Die Firmen brauchen schnelles Internet. Das dient ihrer Daseinsfürsorge."

Der Bund müsse Geld investieren und die Kommunen unterstützen, "damit wir als Exportland konkurrenzfähig bleiben." Bei der SPD stehe die Förderung des Breitbandausbaus im Wahlprogramm.

Quintessenz der Stellungnahmen von Kirgiane-Efremidou war eines: Aus ihrer Sicht wäre es für den WahlkreisZollernalb-Sigmaringen besser, wenn nicht nur Thomas Bareiß (CDU) dessen Interessen vertreten würde, sondern auch eine zweite Mandatsträgerin. Denn zwei Abgeordnete könnten sich in fraktionsübergreifender Zusammenarbeit besser für die Interessen der Region einsetzen als einer alleine.