Technik: Thomas Leibfritz ist seit zwölf Jahren mit einem einsitzigen Elektro-Fahrzeug unterwegs

Immer noch schaut Thomas Leibfritz in erstaunte Gesichter und wird auf sein Gefährt angesprochen. Dabei hat er sein Elektro-Fahrzeug bereits seit 2005 und ist damit regelmäßig in Balingen und der näheren Umgebung unterwegs.

Balingen. "Ich wollte einfach elektrisch unterwegs sein", begründet der Balinger seine Entscheidung, sich ein E-Fahrzeug zuzulegen. Ihn habe die Vorstellung, nahezu lautlos und ohne Abgase unterwegs zu sein, begeistert. Bei der Suche nach einem geeigneten Gefährt stieß er auf den dreirädrigen Einsitzer "City el", den er sich für 1700 Euro anschaffte.

Der drei Kilowatt starke Motor – das sind rund vier PS – holt sich den Strom aus der Batterie über einen Regler und überträgt die Kraft mittels Motorrad-Kette auf die Hinterachse, ohne Getriebe. "Die Technik ist einfach. Da kann nicht viel kaputtgehen", erklärt Leibfritz. In den vergangenen zwölf Jahren habe es zwar immer wieder kleinere Defekte gegeben, doch als Mitarbeiter der Balinger Elektrofirma WEG war es für ihn kein Problem, die Reparaturen vorzunehmen. Auch die Rostschäden an der Batterieaufhängung, die dafür verantwortlich sind, dass das Gefährt derzeit in der Garage steht und das Pedelec verstärkt zum Einsatz kommt, will er selbst beseitigen, das erforderliche Ersatzteil hat er im Internet gefunden: "Den Austausch mache ich in der Garage. Ich war noch nie in einer Werkstatt."

Außerdem hat der Balinger den technischen Fortschritt für sich genutzt. So hat er die schweren Bleibatterien, die keine lange Lebensdauer und eine geringe Reichweite hatten, zunächst durch Nickel-Cadmium-Batterien und schließlich durch Lithium-Batterien ersetzt. "Sie sind leichter und machen das Fahrzeug spritziger", freut sich Leibfritz.

Obwohl es ein Einsitzer ist, bezeichnet er seinen "City el" als ein "vollwertiges Fahrzeug". Er fährt damit vor allem zur Arbeit und nutzt es zum Einkaufen, denn hinter dem Fahrersitz finden vier Sprudelkisten Platz, sagt Leibfritz schmunzelnd. Auch kleinere Spritztouren in die nähere Umgebung sind bei einer Reichweite von rund 100 Kilometern möglich, wobei es dann vier Stunden dauert, bis die Batterien wieder geladen sind. "Wer einmal in einem Elektrofahrzeug gefahren ist, ist begeistert", erklärt der Balinger, wobei er vor allem vom kraftvollen Anzug angetan ist.

Leibfritz ist übrzeugt, dass sich die E-Mobilität letztlich durchsetzen wird, gerade in den Städten mit ihren Feinstaub-Problemen. Gute Autos mit vernünftiger Reichweite und zu einem vernünftigen Preis seien möglich, nur müsse auch der Wille da sein, E-Fahrzeuge zu kaufen. Er selbst plant, sein größeres Diesel-Auto durch ein elektrisches Fahrzeug zu ersetzen und seinen "City el" so lange zu fahren, bis es nicht mehr geht. "Ich habe ihn lieb gewonnen und mich an ihn gewöhnt. Ich möchte nicht auf ihn verzichten. Auch weil ich damit in den vergangenen Jahren sehr günstig gefahren bin. "