Die Streichener Dorfjungend hat zum Abschluss der Pfingstwanderung auch den Streichener Pfingstbutz-Brauch vorgestellt. Fotos: Breisinger Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Viele Teilnehmer bei der Pfingstwanderung in Streichen / Jagdhornbläser spielen / Butz vorgestellt

Es war die zehnte ihrer Art: Zum Jubiläum sind am Montag rund 90 Leute aus Streichen, Zillhausen und der Umgebung zum Streichener Rathaus gekommen, um an der 6,5 Kilometer langen Pfingstwanderung teilzunehmen.

Balingen-Streichen. Die Führung hatte Matthias Rädle übernommen, der mit sachkundigen Erklärungen, Ausflügen in die Historie, Anekdoten und Witzen die Wandergruppe bestens informierte und unterhielt.

Den ersten kleinen Stopp gab es an der Streichener Kirche. Rädle schilderte dort deren Geschichte. Über das Irrenbergsträßle ging es weiter zur Streichener Quelle, die 1968 von dem Schwäbischen Albverein freigelegt wurde. Dort gab es den ersten Verpflegungstand mit einheimischen Produkten.

Die Strecke führte danach bergan in Richtung "Rottanne", die jedem echten Streichener ein Begriff sei, wie Rädle betonte. Diesen Baum gebe es schon seit mehr als 200 Jahren. Ursprünglich hätten an dieser Stelle sogar drei imposante Rottannen gestanden.

Am Eingang zum Naturschutzgebiet Irrenberg hatte sich die Jagdhornbläsergruppe Balingen aufgestellt. Auf das Signal "Horn auf" wurden mehrere Stücke zum Besten gegeben. Die Signale zur Eröffnung, zum Essen und zur Verabschiedung durften ebenfalls nicht fehlen, zumal Wurstspezialitäten von den Jägern angeboten wurden. "Hege und Pflege, Vermeidung von Forstschäden und die Population im Gleichgewicht zu halten, gehören zu den Aufgaben eines Försters", brachte Rädle den Wanderern näher.

Weiter ging es bergauf bis zum Hunsrücken, an dem Schnaps und Apfelschnitze warteten. An dieser Stelle stand im Mittelalter eine Burg, deren Namen und Eigentümer nicht überliefert seien, so Rädle. Da das Wetter schlechter wurde, war die Sicht auf die Burg Hohenzollern und den Dreifürstenstein nicht sehr gut. Über steil abfallende, aber gute Wege ging es zurück nach Streichen. Dann setzte der Regen ein.

Den nächsten Stopp gab es am Gaischberg, von dem die Wanderer einen guten Blick nach Streichen hatten. Dort gab es zur Stärkung Most und Apfelsaft, ehe die Tour am Streichener Sportplatz endete, wo die Wanderer in einem Zelt den Tag ausklingen ließen.

Die Gäste bekamen dort auch das Streichener Brauchtum des Pfingstbutzes nähergebracht, der von der Streichener Dorfjungend organisiert wurde. Der Pfingstbutz wird von den jungen Männern durch den Ort getragen. Bei jedem Halt ruft einer der Jungen "Pfingstbutz bin ich genannt, Eier und Schmalz sind mir wohlbekannt, Weißmehl schlag ich auch nicht aus, meine Kameraden und ich backen Dörsche draus". Mit Körben gehen die Jugendlichen von Haus zu Haus und erbitten eine kleine Spende.