Fliegt der HBW-Ball künftig in einer neuen Halle? Foto: Maier

Kreistag entscheidet am 23. Oktober über "namhaften Betrag". Haltung Balingens noch offen.

Balingen - Die Handballgemeinschaft Balingen-Weilstetten (HBW) kann bei ihrem großen Wunsch nach einer neuen, den künftigen Anforderungen der Bundesliga gerecht werdenden Halle wohl auf die Unterstützung des Landkreises setzen. Der Kreistag entscheidet in der Sitzung am Montag, 23. Oktober (Festhalle Ebingen) darüber, ob dem Verein ein "namhafter Betrag" in Aussicht gestellt werden soll – die Rede ist derzeit von 2,25 Millionen Euro bei geschätzten Gesamtkosten für das Vorhaben in Höhe von 15 Millionen Euro.

Die HBW-Verantwortlichen Arne Stumpp (Präsident) und Wolfgang Strobel (Geschäftsführer) hatten bereits im Jahr 2016 dem Kreistag und auch der Stadt Balingen ihren Wunsch nach einer neuen Großsporthalle vorgestellt (wir berichteten). Diese soll speziell auf die Bedürfnisse an eine Spielstätte für die Handball-Bundesliga ausgerichtet sein. Notwendig wird die neue Halle, weil nach Meinung des HBW die bestehende, erst zehn Jahre alte SparkassenArena in Balingen für den Spielbetrieb in der ersten Bundesliga nicht mehr ausreicht.

Die Überlegung ging damals in die Richtung, dass ein Investor den Bau der Halle finanzieren sollte. Mittlerweile ist dieses Konzept vom Tisch – der HBW will die Halle mit Platz für rund 4000 Zuschauer, diversen Nebenräumen, Tribünen auf allen vier Seiten sowie einem Handballboden nun über eine noch zu gründende Betreibergesellschaft und mit finanzieller Unterstützung des Landkreises und der Stadt Balingen selbst bauen und auch betreiben. Als Standort ist der Parkplatz der SparkassenArena im Gespräch.

Die Baukosten sind derzeit mit rund 15 Millionen Euro kalkuliert. Die Hälfte, 7,5 Millionen Euro, will die Betreibergesellschaft selbst aufbringen. Neben dem finanziellen Engagement von 2,25 Millionen Euro seitens des Landkreises soll die Stadt Balingen 3,75 Millionen beisteuern; dies jeweils entweder als Einmalzahlungen oder aufgeteilt in jährliche Zuschüsse. Weitere 1,5 Millionen sollen innerhalb von 15 Jahren über die Vermarktung der Namensrechte in die Kasse kommen. Die jährlichen Betriebskosten (Geschätzt: 100 000 bis 150 000 Euro) würde die Betreibergesellschaft übernehmen; die Stadt Balingen, so ist der Plan, würde die Hausmeisterkosten tragen.

Über die Unterstützung seitens der Stadt Balingen ist derweil noch keine Entscheidung gefallen. Nach Informationen unserer Zeitung wird diese in großen Teilen des Gemeinderats kritisch gesehen: Dabei geht es nicht nur um die Finanzierung an sich, sondern auch um ganz praktische Fragen, etwa diejenige der Parkplätze. Ein Balinger Stadtrat zeigte sich am Sonntag im Gespräch mit unserer Zeitung irritiert darüber, dass von Seiten des Landkreisverwaltung bereits relativ konkrete Zahlen – 3,75 Millionen Euro, dazu die Hausmeisterleistungen – als möglicher Beitrag Balingens zu der neuen Halle genannt werden. Das Gremium habe sich damit bisher nicht befasst. Ebensowenig sei dem Gemeinderat das mittlerweile geänderte Konzept dargelegt worden, wonach der HBW selbst als Bauherr auftreten will und nicht ein Investor das Vorhaben finanziert.