Nándor Fazekas, hier noch in Diensten des VfL Gummersbach, soll künftig beim HBW Balingen-Weilstetten die Kiste sauber halten. Foto: Eibner

Handball-Bundesligist bestätigt Transfer des Routiniers. Keeper steht erstmals gegen den TBV Lemgo zwischen den Pfosten.

Auf Routine satt setzt Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten bis zum Saisonende. Mit dem 38-jährigen, 219-fachen ungarischen Nationalkeeper Nándor Fazekas hoffen die Schwaben den entscheidenden Faktor im Kampf um den Klassenerhalt verpflichtet zu haben.

In den vergangenen Tagen war es ein offenes Geheimnis, dass sich der HBW Fazekas’ Dienste gesichert hat, gestern nun meldete der Klub Vollzug. "Ja, ich kann die Verpflichtung von Nándor Fazekas bis zum Ende der Saison bestätigen", erklärte HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer.

Fazekas steigt heute ins Training beim HBW ein und soll bereits am Mittwoch (19 Uhr) beim Auswärtsspiel gegen den TBV Lemgo sein Debüt geben. Kurios: Auch Lemgo, derzeit mit 12:30 Punkten Vorletzter des Tableaus, setzt in der entscheidenden Phase der Saison auf einen "Oldie" zwischen den Pfosten und verpflichtete im Januar den 37-jährigen Schweden Dan Beutler.

Fazekas kennt die Handball-Bundesliga bestens. Schließlich stand er von 2004 bis 2006 beim TuS N-Lübbecke unter Vertrag und hütete anschließend beim VfL Gummersbach das Tor. Nach dem Gewinn des EHF-Pokals mit dem VfL 2009 zog es den 1,92 Meter großen Torhüter zurück in seine ungarische Heimat, wo er sich Serienmeister und Champions-League-Dauergast MKB Veszprem anschloss.

Seit Beginn dieser Saison war Fazekas, der in Ungarn elfmal Meister und zehnmal Pokalsieger wurde, mit den Magyaren bei den Olympischen Spielen in Athen 2004 und London 2012 jeweils Platz vier belegte, an al-Jaish in Katar ausgeliehen. Nun kehrt er also in die Bundesliga zurück und bildet künftig mit Matej Asanin und radivoje Ristanovic ein Gespann.

Gaugisch: "Wollten erfahrenen Mann, der die Liga kennt."

"Wir hatten in der Vorrunde auf der Torhüterposition große Leistungsschwankungen. Wir haben überlegt, was wir tun und waren uns darin einig, dass wir einen Torwar als Stabilitätsfaktor brauchen", sagt HBW-Trainer Markus Gaugisch, der selbst noch gegen Fazekas gespielt hat. "Wir wollten einen erfahrenen Mann, der deutsch spricht, die Liga kennt und von dem unsere beiden anderen Keeper profitieren und lernen können", so Gaugisch weiter. Natürlich erhofft sich der Coach von seinem Neuzugang auch, dass er das Team im Gegenstoßspiel einen Schritt nach vorne bringt.

Asanin legte einen ganz starken Saisonstart hin. Dass er das hohe Niveau mit seinen gerade einmal 21-Jahren nicht konstant durchhalten würde, war zu erwarten. Beim 32-jährigen Ristanovic wechseln sich Licht und Schatten ab. Dass Fazekas’ Verpflichtung für Ristanovic und Asanin, der angesichts seines jungen Alters problemlos auch für das Drittliga-Team des HBW auflaufen darf und dort bereits zweimal aushalf, keine zufriedenstellende Situation darstellt, ist Gaugisch bewusst. Der Trainer stellt aber gleich klar: "Das ist Profi-Handball. Sie müssen sich eben durchbeißen."

Es sei nicht so, dass man mit den Leistungen von Asanin und Ristanovic völlig unzufrieden sei, aber es fehle die nötige Konstanz, so Geschäftsführer Karrer – "Der Abstiegskampf ist jetzt schon brutal eng und wird vermutlich noch enger. Da kann jeder Punkt und jedes Tor über den Verbleib in der Liga ausschlaggebend sein."

Ein gute Nachricht gibt es übrigens von Sascha Ilitsch. Der Allrounder hat seine Lungenentzündung auskuriert und ist wieder auf dem Damm. "Er hat wieder klasse trainiert und bringt eine positive Ausstrahlung mit. Er hat in der Vorbereitung einen großen Schritt gemacht", so Gaugisch.