HBW-Allrounder Sascha Ilitsch mischte den gegnerischen Kreis auf und erzielte vier Treffer. Foto: Single

Handball: 29:28-Erfolg über Gummersbach nimmt etwas Druck aus dem Kessel. Team hat nun fünf Zähler Vorsprung auf Abstiegsplätze.

Den nächsten Teil seiner Mission hat Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten am Mittwoch erfüllt. Mit 29:28 rang das Team von Trainer Markus Gaugisch den VfL Gummersbach nieder und hat nun fünf Zähler Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

Damit ist der HBW erfolgreich in den im Kampf um den Klassenerhalt so bedeutenden Heimspiel-Doppelpack gegen Gummersbach und den Bergischen HC (Mittwoch, 18. März, 20.15 Uhr) gestartet.

Bis in die letzten Sekunden blieb die Partie hart umkämpft und unglaublich spannend. HBW-Spielmacher Martin Strobel machte schließlich mit seinem fünften Treffer zum 29:27 18 Sekunden vor der Sirene alles klar. Mehr als der Anschluss durch Raul Santos sollte Gummersbach nicht mehr gelingen.

"Ich freue mich natürlich über den Sieg. Wir haben in der ersten Halbzeit einfach gut gespielt, 16 Tore erzielt und die Chancen wirklich schön, geduldig und mit Druck herausgearbeitet. Man merkt, dass wir jetzt mehr Leute im Training sind. Das zahlt sich jetzt endlich aus", sagt HBW-Trainer Gaugisch. Das Manko war jedoch, dass der 16:13-Vorsprung, den die Gastgeber zur Pause noch hatten, zu Beginn der zweiten Hälfte recht schnell dahin war und die Zuschauer fortan einem packenden Ziehharmonika-Effekt ausgesetzt waren. "Das Problem war, dass wir nach der Pause zu passiv waren", so Gaugisch.

Eigentlich war davon auszugehen, dass die Torhüter auf beiden Seiten, dem Spiel ihren Stempel aufdrücken könnten. Doch weder Carsten Lichtlein und Matthias Puhle auf Gummersbacher Seite, noch die HBW-Keeper Nandor Fazekas und Radivoje Ristanovic waren über die Begegnung gesehen Stabilitätsfaktoren ihrer Teams. Und dann hatte Fazekas eben doch seinen Moment, als er beim Stand von 27:26 einen freien Wurf vom Kreis von Joakim Larsson parierte, der dem HBW im Gegenzug das 28:26 durch Martin Strobel bescherte. Apropos Martin Strobel, der war am Mittwochmorgen Vater geworden, hatte nur eine kurze Nacht hinter sich, und setzte die beiden letzten Treffer für die Gastgeber. "Damit hat er sich den Tag vergoldet", sagt Gaugisch und lacht.

Begeistert war der Coach von der Unterstützung der Fans: "Das war 60 Minuten richtig gut und giftig." Natürlich trugen dazu auch die beiden Referees Robert Schulze und Tobias Tönnies bei, die die HBW-Anhänger mit ihren teilweise fragwürdigen Entscheidungen auf die Palme brachten.

Mit 22:28 Punkten hat der HBW vorübergehend den zwölften Tabellenplatz eingenommen. Wichtiger aber ist, dass das Gaugisch-Team den Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf fünf Punkte ausgebaut hat. Der Klassenerhalt nimmt schärfere Konturen an. "Der Sieg war ein Einstieg, ein kleiner Schritt mehr. Das ist angenehm, weil wir uns so etwas Druck genommen haben. Aber wir müssen weiter rödeln", so Gaugisch. In der kommenden Woche steht nun mit dem Heimspiel gegen den Bergischen HC das nächste Big-Point-Spiel auf dem Plan.