Wollen heute mit dem HBW gegen die TSG Friesenheim den nächsten Heimsieg eintüten: Olivier Nyokas und Fabian Böhm. Foto: Eibner

Balinger Arena vor Spiel gegen Aufsteiger Friesenheim ausverkauft. Gaugisch will "emotional ans Limit".

Feiern oder wieder zittern? Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten bestreitet heute gegen die TSG Friesenheim (20.15 Uhr, Sparkassen-Arena Balingen) ein ganz bedeutendes Heimspiel im Kampf um den Klassenerhalt.

Gewinnt der HBW die Begegnung, dürfte einer weiteren Saison im Handball-Oberhaus kaum noch etwas im Wege stehen. Im Falle einer Niederlage könnte es jedoch noch einmal richtig eng werden.

Zwar steht die SG BBM Bietigheim bereits als Absteiger fest, und auch der HC Erlangen hat nur noch theoretische Aussichten, die Liga zu halten. Aber in den vergangenen Wochen sind jene Mannschaften, die noch für die beiden anderen Plätze, die in die 2. Liga führen, in Frage kommen, wieder enger zusammen gerückt. Als 13. der Tabelle hat der HBW lediglich drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone, auf den Tabellensiebzehnten Friesenheim, der sich zuletzt beim 26:24-Auswärtssieg über Bietigheim überaus abgezockt präsentierte, sind es noch vier. Mit Rechenspielchen will sich HBW-Coach Gaugisch jedoch überhaupt nicht beschäftigen. "Wenn man in der Liga bleiben will, muss man Heimspiele gegen direkte Konkurrenten gewinnen, egal ob am ersten oder am letzten Spieltag. Da geht es darum, dass man selbst die Punkte holt und sie der andere nicht bekommt. Wir sind stark genug, um jede Mannschaft schlagen zu können. Das geht aber immer nur mit 100 Prozent. Auch gegen Friesenheim brauchen wir eine Top-Leistung. Wir müssen auch emotional ans Limit. So, wie wir es zuvor gegen Gummersbach, den Bergischen HC oder die SG Flensburg-Handewitt gemacht haben", so Gaugisch weiter. In einer Hinsicht ist das Limit bereits erreicht – die Balinger Arena ist ausverkauft. Und so dürfen die Gastgeber wieder auf starke Unterstützung ihrer Fans setzen. "Es ist für uns eine wichtige Voraussetzung, dass die Hütte brennt", sagt Gaugisch, der neben den langzeitverletzten Christoph Theuerkauf, Dennis Wilke und Dragan Tubic auch auf Felix König (Knöchelverletzung) verzichten muss. Ob Kapitän Wolfgang Strobel auflaufen kann, ist noch unklar. In der Rückraummitte werden dann Olivier Nyokas oder Sascha Ilitsch HBW-Spielmacher Martin Strobel entlasten. "Wir haben genug Alternativen", sagt Gaugisch.

Der saftlose Auftritt bei der 24:31-Auswärtsniederlage in Minden ist verdaut. "Wir haben eine ausgedehnte Video-Analyse gemacht, damit jeder gesehen hat, wie schlecht die Ausstrahlung war und wo die Fehler lagen. Wir haben in den vergangenen Tagen jedenfalls auf einem richtig hohen Niveau trainiert. Ich bin zuversichtlich, dass wir eine gute Leistung bringen", so der HBW-Coach.