Alexandros Vasilakis war am Sonntag neunmal für den HBW erfolgreich. Foto: Eibner

Handball: Viele Fehlwürfe der Balinger sorgen für Frust. HC Erlangen trifft in letzter Sekunde zum 28:27-Sieg.

Mit einem Dämpfer hat das Jahr 2015 für den Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten begonnen. Im Kellerduell beim HC Erlangen musste sich das Team von Trainer Markus Gaugisch nach einem Last-Second-Treffer von Oliver Hess mit 27:28 (14:216) beugen.

Damit verpasste der HBW in der Arena Nürnberg nach eine starken Aufholjagd in der Schlussphase noch einen möglichen Zähler und sein Polster auf die Nichtabstiegsplätze zu wahren. Neun Minuten vor dem Ende führten die Gastgeber nach einem Treffer von Jonas Thümmler noch mit 26:22, dann aber schlug der HBW zurück. Fabian Böhm und Faruk Vrazalic per Konter verkürzten auf 26:24 (53.). Dann aber vergaben der mit neun Treffern beste HBW-Schütze Alexandros Vasilakis und der glücklose Olivier Nyokas gegen den ganz starken Ex-Balinger im Erlanger Kasten, Nikolas Katsigiannis, die Möglichkeit den Rückstand weiter einzudampfen. Martin Stranovsky legte das 27:24 für den HCE nach. Doch nachdem Sebastian Preiß für einen Ellenbogencheck an Martin Strobel seine dritte Zeitstrafe und somit die Rote Karte kassiert hatte, sorgte Böhm in Überzahl für das 25:27 und wenig später auch für den 26:27-Anschlusstreffer. 50 Sekunden waren noch auf der Uhr, als Matej Asanin einen Erlanger Wurf parierte, 45 Sekunden als HBW-Coach Gaugisch in einer Auszeit die letzten Anweisungen gab. Der HBW griff an, Siebenmeter, Denni Djozic behielt die Nerven – 27:27. Elf Sekunden bleiben Erlangen nun noch. Mit sieben Feldspielern griff der HCE an, der Ball kam zu Hess, und der traf in der Schlusssekunde mit Volldampf zum 28:27-Endstand.

So weit hätte es jedoch gar nicht kommen müssen. "Das war vielleicht die Quittung für zu viele vergeben Chancen. Wir hatten 20 Fehlwürfe. Und Katsigiannis hat uns zu viele freie aus dem Gegenstoß oder vom Kreis weggebissen", ärgerte sich HBW-Trainer Gaugisch nach dem verlorenen Big-Point-Spiel über die geringe Durchschlagskraft. "Vielleicht wären wir dann früher in Schlagdistanz gekommen oder nicht so weit ins Hintertreffen geraten. Außerdem hatten wir erst am Ende eine gute Torwartleistung", so der Coach weiter.

Nach einer weitgehend ausgeglichenen ersten Hälfte musste der HBW zu Beginn des zweiten Abschnitts einen 2:5-Lauf zum 16:21 (38.) schlucken und brauchte danach zu lange, um den Gastgebern wieder auf den Pelz zu rücken.

HBW Balingen-Weilstetten: Asanin, Ristanovic; Böhm (4), König, Foth, Nyokas (1), Hausmann, Vasilakis (9), W. Strobel, Vrazalic (6), M. Strobel (3), Djozic (2/2), Ruß, Polydore. HC Erlangen: Katsigiannis, Bayerschmidt; Weltgen (1), Schwander, J. Link (5), Preiß (2), Sveinsson, Nienhaus, Hess (5), Rahmel (2), Stranovsky (6), N. Link (6), Thümmler (1), Murawski.