Tierverhaltenstherapeutin Alexandra Goeke krault ihren Kater Charly. Foto: Vinci Foto: Schwarzwälder-Bote

Betreuung: Tierverhaltenstherapeutin aus Frommern ist mit ihrer mobilen Pflege unterwegs

Hausbesuche, Pflege und Verhaltenstherapie: Alexandra Goeke ist seit Juni mit "Cat & Horse Sitting", ihrer mobilen Tierbetreuung und Tierverhaltenstherapie für Katzen und Pferde, im Kreis unterwegs.

Von Sarah Vinci

Balingen-Frommern. "Bei mir zählt die Qualität, nicht die Quantität", sagt Alexandra Goeke. Aus eigener Erfahrung wisse sie, wie schwer es als Tierbesitzer sei, wenn man in den Urlaub fahren möchte und der Vierbeiner zuhause bleiben muss. "Man möchte sein Tier trotzdem gut versorgt wissen."

Aus diesem Grund habe sie im Sommer die mobile Tierbetreuung für Katzen und Pferde gegründet. Aber: "Ich nehme keine Tiere bei mir auf", sagt die Frommenerin und erklärt, warum: "Ich habe selbst eine Katze. Und für die Tiere ist es stressfreier, wenn sie in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können."

Dafür schaue sie zweimal täglich bei den Tieren vorbei. "Einmal am Tag ist einfach zu wenig", betont sie. Zu ihrem Rundumpaket zählen beispielsweise das Füttern, Pflegen und die Vergabe von Medikamenten. Außerdem spiele und schmuse sie mit den Samtpfoten. "Für einen Besuch kalkuliere ich mindestens 45 Minuten."

Auch andere Kleintiere, etwa Kaninchen, werden von der Tierverhaltenstherapeutin versorgt. Hunde betreue sie nicht. Dafür fehle ihr die Zeit. Denn momentan betreibe sie den Service noch nebenberuflich. Dass soll sich aber bald ändern.

Warum zerkratzt die Katze die Möbel?

Darüber hinaus bietet sie Verhaltenstherapien für Katzen an. Fragen, etwa, warum die Katze die Möbel zerkratzt oder warum sich zwei Katzen plötzlich nicht mehr verstehen, geht Goeke auf den Grund. Dabei seien aber vor allem die Halter gefragt. "Nicht ich bin der Therapeut, sondern sie sind es", sagt die 33-Jährige. Sie stelle zwar die Diagnose und entwickle auch den Therapieplan, aber umsetzen müssten es die Klienten.

Die häufigsten Auffälligkeiten bei Katzen seien das Zerkratzen von Möbeln, Aggressionen gegenüber anderen Katzen oder Unsauberkeit. Dabei sei es wichtig, zu wissen, "dass es keine Protestpinkler gibt", sagt Goeke. Plötzliche Unsauberkeit sei immer ein Hilferuf der Katze.

Die Gründe hierfür seien zahlreich. Von Wohnungsumzügen bis hin zu einem neuen Lebenspartner des Frauchens könne vieles die Ursache sein. Bei Aggressionen gegenüber einem neuen Haustiger aus dem Heim könne es an der falschen Zusammenführung liegen. Hier müsse man behutsam vorgehen. "Hier sind die Tierheime oftmals nicht genug hinterher", so Goeke.

Bei den Trainingsmethoden setze sie vor allem auf Spiel- und Musiktherapie und auf die Wirkung von Pheromonen auf das Miteinander der Tiere.

Von der Konfrontationstherapie hingegen, bei der die Tiere mit ihren Ängsten konfrontiert werden, hält sie nichts: "Mir ist das zu riskant, denn der Schuss kann auch nach hinten losgehen und das Verhalten schlimmer machen."

Weitere Informationen: cat-horse-sitting.com