Noch einmal alles gab HBW-Kapitän Wolfgang Strobel in seinem letzten Bundesligaspiel gegen die Füchse Berlin. Foto: Kara

Handball: Trotz Niederlage gegen Berlin überwiegt beim HBW Balingen-Weilstetten und Trainer Gaugisch Positives.

Zwar hat der Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten am Dienstagabend sein letztes Saisonspiel gegen die Füchse Berlin mit 26:35 (11:19) verloren, doch das konnte die gute Stimmung bei der Mannschaft und ihren Fans in der Balinger Sparkassen-Arena nicht trüben. Denn schließlich haben die "Gallier von der Alb" 31 Punkte geholt und damit ihre beste Saison gespielt, seit sie der Handball-Bundesliga angehören.

"Bis auf die ersten zehn Minuten, in denen die Abwehr- und Torhüterleistung nicht gestimmt haben, war ich im Großen und Ganzen zufrieden", blickte Berlins Coach, Bundestrainer Dagur Sigurdsson, in der Pressekonferenz auf das Spiel zurück, "Balingen war schon sehr angeschlagen, hat es aber gegen Melsungen geschafft, zu überraschen. Doch wir waren sehr konzentriert, obwohl wir ein schweres Programm hatten. Hut ab vor den Jungs."

"Wir hatten zu Beginn noch die Power, um vorne schnelle Tore zu machen; hinten sind wir die ganze Zeit nicht richtig reingekommen. Danach hatten wir in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit eine Schwächephase. Wir wollten dann im zweiten Durchgang Gesicht zeigen, weiter fighten und uns nicht abschlachten lassen. Ich denke, das ist uns gelungen", resümierte Balingens Trainer Markus Gaugisch. "Dass wir verloren haben, ist nicht tragisch. Denn wir haben eine geile Saison gespielt. Die Jungs haben alle toll gearbeitet. Es ist ein tolles Gefühl, die Saison mit über 30 Punkten abzuschließen und die Fans zufrieden und hinter uns zu wissen. Die Zuschauer haben ihre Rolle als ›achter Balinger‹, den wir immer brauchen, super angenommen. Wir hatten ein super Jahr", zeigte sich der HBW-Coach vollauf zufrieden.

Da konnte ihm der scheidende Geschäftsführer Bernd Karrer nur zustimmen: "Im vergangenen Jahr saßen wir hier am letzten Spieltag und waren zu Tode betrübt, weil wir abgestiegen waren. Und jetzt haben wir so eine Saison gespielt – wie Phönix aus der Asche! Wir hatten die ganze Saison über nichts mit dem Abstieg zu tun und haben für unsere Ansprüche das Optimale erreicht", sagt Karrer, der nach vier Jahren den Posten als Geschäftsführer an HBW-Kapitän Wolfgang Strobel übergibt. "Ich hoffe, dass wir nicht die besten vier Jahre hinter uns haben, sondern, dass die vier besten Jahre noch kommen." "Man hat in diesem Spiel gesehen, was ihn auszeichnet: unbändiger Wille und ein klarer Kopf", charakterisierte Trainer Gaugisch seinen Kapitän Wolfgang Strobel, der gegen Berlin sein letztes Spiel bestritt. "Er wird sicher eine Lücke reißen, aber überall wo Lücken entstehen haben Andere die Chance, diese auszufüllen. Es wird spannend zu sehen, wer aus der Mannschaft seine Rolle übernehmen wird. Ich denke, wir können stolz sein auf diese Saison; die Jungs sollen nun feiern und Wolfi einen guten Abschied bescheren."

Das ließen sich die HBW-Spieler nicht zweimal sagen und bereiteten gemeinsam mit ihren Fans auf dem Parkett der Balinger Sparkassen-Arena nicht nur ihrem "Leitwolf" Wolfi Strobel, sondern auch Torhüter Nandor Fazekas, Faruk Vrazalic, Dragan Tubic und Denni Djozic, die den Verein verlassen, einen würdigen Abschied.