Fabian Böhm steht am Freitag mit dem HBW Balingen-Weilstetten vor einer undankbaren Aufgabe. Foto: Single

Handball: HBW muss in seiner letzten Partie des Jahres beim Tabellendritten Flensburg ran.

Ganz entspannt kann Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten am zweiten Weihnachtsfeiertag die Reise in den hohen Norden der Republik antreten. Denn vor dem Duell mit Champions-League-Sieger SG Flensburg-Handewitt (Freitag, 15 Uhr, Flens-Arena) hat das Team von Trainer Markus Gaugisch hat die Erwartungen bislang deutlich übertroffen.

"Wir haben uns trotz der ständigen Verletzungsprobleme eine super Ausgangssituation für die Rückrunde geschaffen", sagte Gaugisch, nachdem sein Team am Samstag im Derby gegen die SG BBM Bietigheim 25:24 gewonnen hatte. Das letzte in diesem Jahr noch ausstehende Spiel in Flensburg könne seine Mannschaft nun völlig ohne Druck angehen. Tatsächlich hat der HBW dort noch nie etwas gerissen.

Gegen keine Mannschaft der Liga haben die Schwaben eine miesere Bilanz. Von 16 Spielen gewann Flensburg 15, einmal erkämpfte sich der HBW ein Unentschieden. Doch das liegt schon Jahre zurück. In der Saison 2008/09 trennten sich die beiden Mannschaften 30:30 – in der Stuttgarter Porsche-Arena.

Zu Hause ist die SG eine Macht. Lediglich den Rhein-Neckar Löwen gelang es in dieser Spielzeit, das Team von Trainer Ljubomir Vranjes in der Flens-Arena zu bezwingen (26:29). Alle anderen Heimspiele entschied Flensburg für sich – zuletzt auch das Derby gegen Rekordmeister THW Kiel (26:22). Beim Triumph über die "Zebras" aber zog sich Ex-Nationalspieler Holger Glandorf einen Achillessehnenriss zu. Für Ersatz im rechten Rückraum sorgte die SG jedoch prompt, lieh Albin Tingsvall vom schwedischen Erstligisten Lugi HF aus. Verzichten muss Trainer Vranjes auch auf Jim Gottfridsson (Anbruch eines Mittelfußknochens).

HBW-Coach Gaugisch ließ seine Mannschaft in den vergangenen Tagen nur dosiert trainieren. "Die Spieler sind richtig platt. Für uns geht es in Flensburg darum, uns so teuer wie möglich zu verkaufen und unser Torverhältnis einigermaßen zu halten. Das Spiel soll einfach Spaß machen", so Gaugisch, der am kommenden Freitag nicht nur auf die langzeitverletzten Linkshänder Yann Polydore – er soll im Januar einen Comebackversuch im Drittliga-Team hinlegen – Dragan Tubic und Dennis Wilke verzichten muss. Christoph Theuerkauf (Schulterverletzung) fliegt ebenso nicht mit in den Norden, wie Olivier Nyokas, dessen Sehne nach dem Bietigheim-Spiel wieder Probleme bereitet. Auch Neuzugang Manuel Frietsch wird fehlen. Er hatte bereits seinen Urlaub gebucht und wird zum Vorbereitungsauftakt am 7. Januar zurück erwartet