Mit den ersten beiden Gläsern goldgelben Safts eröffnen Ortsvorsteher Klaus Jetter (rechts) und Eugen Renz, der Vorsitzende der Engstlatter Musiker, die Mostbesenwoche. Foto: Leukhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikverein Engstlatt eröffnet die traditionelle Mostbesenwoche

Von Nicole Leukhardt

Balingen-Engstlatt. Ob Most aus der Mode kommt? "Uff koin Fall, Moscht ischt Kult!", versichert ein Besucher des Mostbesens am Samstagabend. Das volle Festzelt des Musikvereins Engstlatt schien ihm Recht zu geben.

Dass sich der Himmel pünktlich zum Festumzug am Eröffnungsabend der Mostbesenwoche verdunkelte, beeindruckte die Engstlatter nicht: Mit Schirm und Regenjacke machten sie sich auf den Weg hinters Rathaus, und schon um 18 Uhr war im Festzelt und in der Garage dahinter kaum noch ein Plätzchen zu ergattern. "Besser könnte es nicht sein", bestätigte Eugen Renz, Vorsitzender der Engstlatter Musiker, die den Mostbesen zum fünften Mal veranstalten. Und das mit ordentlichem Aufwand: Der Arbeitsplan, der die Musiker in Schichten über die ganze Besenwoche verteilt, ist ein eng beschriebenes Tabellenwerk.

"Jeder muss drei- bis viermal ran, Theke, Ausschank, Spülen, das darf sich jeder aussuchen", erklärt Renz die Organisation. Nicht nur die Musiker selbst stemmen das Programm: Am Samstagabend sorgte der Mühle-Express für Unterhaltung, im Lauf der Woche treten neben dem Musikverein auch Alleinunterhalter Rolf Kohle, der Gesangverein, der Chor der Handballfrauen und das Killertal-Echo auf.

Der Most, der ausgeschenkt wird, ist ein Produkt aus dem vergangenen Jahr. "Unsere Jugend und die Aktiven haben auf Engstlatter Streuobstwiesen Äpfel gesammelt, die uns von Gönnern des Vereins überlassen worden sind", erzählt Eugen Renz. Das daraus Gepresste hatten die Gäste jetzt in Form von Most, Bowle, Apfelbrand oder Mostsekt im Glas oder im Krug.

Der kleine Festwagen wurde kurz nach Sechs einfach vor das Vorzelt gestellt und nach einem zünftigen musikalischen Auftakt begrüßte Eugen Renz gut 150 Gäste. Gemeinsam mit dem neuen Ortsvorsteher Klaus Jetter wurde das Mostfässle schließlich symbolisch angezapft, und beide wünschten eine fröhliche und friedliche Mostbesenwoche.