Das Strasser-Gelände schlummert vor sich hin. Eine Entscheidung über die zukünftige Nutzung lässt auf sich warten. Die Sitzung des Gemeinderats am Dienstag machte aber deutlich, dass das Grundstück sehr begehrt ist. Foto: Maier

Nutzungsdebatte für Gelände nimmt Fahrt auf. Verschiedene Ideen konkurrieren miteinander. Foth bringt erneut Gastro ins Spiel.

Balingen - Das Strasser-Gelände schlummert vor sich hin. Eine Entscheidung über die zukünftige Nutzung lässt auf sich warten. Die Sitzung des Gemeinderats am Dienstag machte aber deutlich, dass das Grundstück sehr begehrt ist.

Als Vertreter der Evangelischen Heimstiftung (EHS) ihr Pflegekonzept "Zukunftsvision 2019" vorstellten und bemerkten, dass sie für deren Umsetzung ein geeignetes Grundstück suchten (wir berichteten), wurde das Strasser-Gelände zwar nicht ausdrücklich genannt. Doch dass es zumindest für die Stiftung in Frage kommen könnte, machte sie dadurch deutlich, dass eine "attraktive städtebauliche Lösung möglichst in sehr zentraler Lage am Altstadtrand" angestrebt werde.

Für die Umsetzung muss sich die Heimstiftung aber wohl anderweitig umsehen. Wie Baudezernent Michael Wagner gestern auf Anfrage mitteilte, wolle die Stadt das Strasser für ein solches Vorhaben nicht zur Verfügung stellen. Die EHS müsse sich nach anderen Flächen umsehen, von denen es in der Kernstadt mehrere gebe, so Wagner.

Was dagegen auf dem Strasser-Gelände entstehen könnte, will die Verwaltung noch in diesem Jahr in einer der beiden noch ausstehenden Gemeinderatssitzungen präsentieren. Es geht um das Konzept eines Investors, wie auch Oberbürgermeister Helmut Reitemann sagte, wobei er auf nähere Erläuterungen verzichtete.

In einer Stellungnahme äußerte Dietmar Foth (FDP) im Gemeinderat die Vermutung, dass es sich, wie berichtet, um verkleinerte Eyach-Arkaden handeln könnte. Ihm schwebt aber etwas ganz anderes vor: Zum wiederholten Mal sprach er sich für eine Brauereigaststätte mit Biergarten aus. "Das hätte was", sei die Fraktion der Ansicht, und verglich das Vorhaben mit "Neckarmüller" in Tübingen oder "Carls Brauhaus" in Stuttgart. Es bliebe zudem noch Platz für Wohnungen in separaten Gebäuden und für Läden. "Das könnte sich gegenseitig befruchten", so Foth weiter. Aber: "Der Fokus der Planung muss auf das Sahnestück, die Gastronomie, ausgerichtet werden."

Eine Umsetzung ist für ihn realistisch: Nicht nur, weil der Bebauungsplan sich problemlos ändern lasse. Es gebe zudem "eine größere namhafte Brauerei aus dem süddeutschen Raum", die sich engagieren würde. "Und dann müssen wir eben nach einem Investor suchen", so Foth.