Projekt: Evangelische Kirchengemeinde Dürrwangen-Stockenhausen will mehr für Generation zwischen 20 und 40 bieten
Balingen-Dürrwangen. "Ebinger Straße 77" ist nicht nur die Adresse von Gemeinde-, Pfarr- und Gotteshaus der evangelischen Kirchengemeinde Dürrwangen-Stockenhausen, sondern auch der Name eines neuen Projekts, mit dem diese mehr für die Generation zwischen 20 und Mitte 40 bieten möchte.
"Wir sind ein sehr junger Kirchengemeinderat", sagt Pfarrer zur Anstellung Jan Rüggemeier. Doch das spiegle sich im Gemeindeleben nicht wieder: Es gebe nur wenige Veranstaltungen für jüngere Erwachsene und Familien. Gerade diese Altersstufe wollen Rüggemeier und seine Mitstreiter künftig wieder stärker einbeziehen.
Zum einen mit Angeboten, die Mitglieder der Gemeinde selbst auf die Beine stellen: "Das sollen Veranstaltungen sein, zu denen wir selbst gerne gehen würden." Beispielsweise ein Musikfestival, Spiele- oder Lagerfeuerabende – eben "was zur Gemeinde und dem Ort passt".
Zum anderen wolle man Gemeindehaus und Kirchgarten für verschiedene Events zur Verfügung stellen, die Menschen aus Dürrwangen organisieren, die (noch) nicht in der Gemeinde aktiv sind. Das sei weniger ein Projekt als vielmehr eine Haltung, die darin zum Ausdruck komme: "Wir wollen unsere Räume den Menschen aus dem Ort zur Verfügung stellen." Man wolle eine offene Gemeinde sein.
Rund 800 Mitglieder hat die evangelische Gemeinde, etwa 60 davon kommen sonntags in die Kirche. Eine im Vergleich gute Quote, aber: "Es ist eine Illusion, dass die gesamte Gemeinde sich am Sonntag im Gottesdienst trifft." Vor allem Familien mit Kindern täten das häufig nicht. Aber auch für sie soll es wie früher wieder einen Platz im Gemeindeleben geben. Bei der neuen Reihe geht es zudem um den Dialog der Generationen.
Anders als Vereine lade die Kirche zu einer "zweckfreien Zeit" ein: "Hier kann ich einfach als Mensch da sein, weil ich da sein will." Für Dürrwangens Pfarrer spiegelt das die Zuwendung Jesu zu allen Menschen wider, nicht nur zu jenen, die bereits "fromm" oder gläubig sind. "Das strahlen wir als Kirchengemeinden viel zu selten aus", sagt er.
Auftakt der neuen Reihe ist am kommenden Samstag, 27. August: Ab 17 Uhr gibt es eine Sommerolympiade für Familien. Die Teilnehmer durchlaufen einen Wettkampf-Parcours und sammeln in verschiedenen Disziplinen Punkte. Für die Besten gibt es am Ende Preise.
Später soll das Fest dann zur Sommerparty werden: Ein "Strand" mit Liegestühlen, Cocktails und Paella warten auf die Gäste.
Viele weitere Ideen
Das "Kern-Team" – Pfarrer Rüggemeier, Louisa Sting, Gerta Sulz und Susanne Halter –, hat schon weitere Ideen: Ein Herbstfest mit Zwiebelkuchen und neuem Wein, Brettspieleabende, ein arabischer Kochkurs oder ein Märchentag. "Wir wollen einfach Dinge ausprobieren", sagt Rüggemeier.
