Spielte engagiert und begleitete zart: die arcademica sinfonica. Foto: Groh Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Orchester und Solistin glänzen bei Beethoven-Konzert

Balingen. Ein musikalisches Großereignis war das reine Beethoven-Konzert der arcademia sinfonica unter Leitung von Dietrich Schöller-Manno in der Stadthalle. Überragende Solistin war die Pianistin Diana Brekalo.

Das "Klavierkonzert Nr. 5 in Es-Dur" und die "Sinfonie Nr. 7 in A-Dur" sind beides gewichtige Werke Beethovens. Das Klavierkonzert begann gleich mit einem "Allegro" monumentalen Ausmaßes. Es startete mit drei Tutti-Akkorden des Orchester und drei improvisatorisch inspirierten, virtuosen Anläufen des Klaviers. Dabei bewies die Pianistin ihre ausgefeilte Anschlagstechnik und ihre enorme, frappierende Fingerfertigkeit.

Dann erst begann das eigentliche konzertante Geschehen durch das sehr engagiert spielende Orchester, in das sich die Solistin geschickt einschaltete. So entwickelte sich ein wohlabgestimmtes, wunderbares Wechselspiel, mal dramatisch virtuos, mal melodiös versonnen, stets einfallsreich und immer spannend bis zum effektvollen Schluss.

Ganz anders geartet war das "Adagio". Ein weich strömender, inniger Gesang der Violinen über dezent gezupften Bässen stand am Beginn, in den sich das Klavier mit ebenso versonnenen Melodien in meditativer Verhaltenheit geschickt einschaltete und weiterführte, stets vom Orchester zart begleitet.

Nach einem originellen Satzübergang folgte unmittelbar das abschließende "Rondo-Allegro". In einem kraftvollen Fortissimo begann das Klavier mit dem oftmals wiederholten Hauptthema, das vom Orchester weitergeführt wurde. Und so nahm eine heitere, vorwärtsdrängende Musik mit entzückenden Wechselspielen ihren Lauf bis zu einem triumphalen Ende. Da gab es vom begeisterten Publikum einen Riesenapplaus, der vor allem der überragenden Solistin Diana Brekalo galt. Für soviel Lob bedankte sie sich mit zwei "Préludes" von Alexander Skrjabin.

Es war eine große Freude, dem hochmotivierten, jugendlichen Orchester zuzuhören bei seiner Interpretation der siebten Sinfonie, die geradezu vor Energie, Glück und Lebensfreude sprühte. Der erste Satz begann gleich mit mehreren Tutti-Akkorden, aus denen jeweils Oboen, Klarinetten und Hörnerkantilenen hervorgingen.

Erst dann begann eine dynamische Vorwärtsentwicklung bis zum strahlenden Klang des ehemals lyrischen Beginns. Besinnliche Bläsermelodien und zarte Streicher führten zu dramatischen Steigerungen. Die dynamisch durchdachte Musik blieb spannungsgeladen bis zum Schluss.

Das "Allegretto" steckte voller romantischer Schönheit. Nach einem Bläserakkord begann ganz leise eine sich immer weiterspinnende Melodie schicksalhaften Charakters, zu der eine weitere an Schönheit und Wehmut reiche Melodie hinzukam bis zu einem strahlenden Forte. Auch ein überraschendes "Fugato" war dabei, ehe der Satz leise verklang. Das rasante "Scherzo" sprühte geradezu vor ansteckender Heiterkeit.

Das abschließende "Allegro con brio" wurde mit großer Spielfreude musiziert. Es steckte voll vorantreibende Energie, rhythmischer Klarheit und Kontraste, ehe es mit einem fulminanten Schluss endete.

Nun galt der frenetische Beifall der arcademia sinfonica und seinem umsichtigen Leiter Dietrich Schöller-Manno. Als Zugabe gab es nochmals den zweiten Satz.