Bundeswettbewerb Gesang: Der 22-jährige Balinger Student tritt in Berlin in der Sparte Musical an
Ein Musical-Star muss ein Allround-Talent sein. Es wird vorausgesetzt, dass er singen, tanzen und schauspielern kann. Und manchmal hat er sogar ein Talent für Komik oder Akrobatik. Einer, der es bis in die Endrunde des Bundeswettbewerbs Gesang geschafft hat, ist der 22-jährige Balinger Christian Bock.
Balingen/Berlin. Seit Oktober laufen in sieben deutschen Städten die Vorauswahlen für den größten nationalen Gesangswettbewerb, der in diesem Jahr bereits zum 46. Mal ausgetragen wird, und der in diesem Jahr im Zeichen von Musical und Chanson steht.
Voraussetzung dafür, dass man überhaupt in die Vorauswahl kommt, ist ein umfassendes Repertoire, mit dem man sich schriftlich bewerben muss. Insgesamt habe er für die Vorauswahl in Leipzig ein 45-minütiges Programm einreichen müssen, erzählt Christian Bock, "insgesamt drei Tanz-Nummern mit Gesang und ein Monolog mit Gesang, in sämtlichen Stilrichtungen, von Pop bis Klassik".
Mit Juandalynn Abernathy gesungen und im Studio Attitude tanzen gelernt
Christian Bock, der an der Theaterakademie August Everding in München Musical studiert, ist in diesem Genre zu Hause. Mit 15 habe er begonnen, bei Juandalynn Abernathy Gesangsunterricht zu nehmen, habe bis zu seinem Abitur am Balinger Gymnasium im Vokalensemble gesungen und parallel dazu Tanzunterricht bekommen im Tanzstudio Attitude, erzählt er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Dass er die Aufnahmeprüfung auf die Hochschule für Musik und Theater geschafft hat, war ein großer Erfolg: "Die Fachrichtung Musical gibt es nur an vier Hochschulen in Deutschland – in München, Berlin, Essen und Osnabrück", sagt er. "Die Konkurrenz ist groß. In München sind es 150 Bewerber pro Jahr, und es gibt nur acht Plätze."
Der Bundeswettbewerb Gesang, der mit 51 900 Euro dotiert ist, wird im jährlichen Wechsel in den Kategorien Musical und Chanson beziehungsweise Oper, Operette und Konzert ausgeschrieben. Er ist für Teilnehmer aus den Nachbarländern interessant: In diesem Jahr stellten sich auch Bewerber aus Frankreich, Luxemburg, Österreich und der Schweiz den Herausforderungen. Fast ein Viertel der Bewerbungen sind in der Sparte Chanson eingegangen.
Entscheidung fällt im Konzertsaal der Universität der Künste
Wer es in die Endrunde geschafft hat, hat ab dem 27. November die Möglichkeit, vor den Größen der Musical-Szene aufzutreten. Am Montag wird auch Christian Bock im Konzertsaal der Universität der Künste auf der Bühne stehen.
Ob er am 4. Dezember beim Gala-Konzert im Friedrichstadtpalast mit den Preisträgern glänzen kann? Er weiß es nicht. Auf jeden Fall wird seine Familie in Balingen mitfiebern, und als Teilnehmer in der Endrunde hat er zusammen mit den anderen Nachwuchskünstlern im Alter zwischen 16 und 30 Jahren die Möglichkeit, Bühnenerfahrung zu sammeln, vor Casting-Direktoren, Intendanten, künstlerischen Leitern und Choreografen aufzutreten und Kontakte zu knüpfen. Wie die Veranstalter mitteilen, sind in der Vergangenheit zahlreiche Kandidaten für Produktionen wie "Cabaret", "Jesus Christ Superstar" oder "Tanz der Vampire" engagiert worden. Gefördert wird der Wettbewerb unter anderem durch die Deutsche Klassenlotterie Berlin und den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Schirmherr ist der Regierende Bürgermeister von Berlin.
