Die Tennisplätze? Sind auf dieser Planungsskizze der Stadtverwaltung schon nicht mehr da. Stattdessen sind das Stadtarchiv, das neue Jugendhaus sowie der Aktivpark mit diversen Angeboten in den Eyach-Auen vorgesehen – dies, obwohl eine Einigung mit der BTG bezüglich der Tennisplätze noch nicht erreicht ist. Foto: Skizze: Stadtverwaltung

Gartenschau: Verlagerung der Tennisplätze in den Eyach-Auen: immer noch keine Einigung mit Verein.

Balingen - Mit Blick auf die Gartenschau im Jahr 2023 treibt die Balinger Stadtverwaltung die Planungen weiter voran – und bringt insbesondere im Bereich der Eyach-Auen das Projekt Aktivpark samt Jugendhaus in die Spur. Planerische Sicherheit aber ist dort noch nicht gegeben, eine Einigung mit der Tennisgemeinschaft (BTG) steht noch aus.

Im Balinger Gemeinderat wird aller Voraussicht nach am Dienstagabend ein weiterer Pflock gesetzt: Das Areal rund um die derzeitigen DRK-Garagen an der Hindenburgstraße samt der Tennisplätze soll Teil des innerstädtischen Sanierungsgebiet werden. So sind für Bauvorhaben dort künftig Zuschüsse möglich – wie berichtet, soll im Rahmen der Gartenschau dorthin das neue Jugendhaus samt eines großen Aktivparks mit umfangreichen Freizeit- und Sportangeboten entstehen. Der tatsächliche Baubeschluss dafür steht noch aus, der Beschluss am Dienstagabend hat jedoch vorentscheidenden Charakter. Es wäre ein weiteres Argument dafür, dort neu zu bauen. Obwohl über die Zukunft der Tennisplätze noch gar keine Entscheidung gefallen ist, wird diese damit immer mehr vorgezeichnet. Verschärfend kommt nun die Idee hinzu, das Stadtarchiv an die Hindenburgstraße zu verlagern.

Die Plätze der BTG sollen, so sehen es die Planungen vor, an die Hobbyland-Halle verlagert werden. Die Stadtverwaltung ist mit dem Verein seit längerer Zeit im Gespräch, eine Einigung aber steht noch aus. Die BTG, sagt deren Vorsitzender Gerd Riethmüller, sieht die Neuansiedlung an der Hobbyland-Halle als große Chance für einen Neuanfang. Dies würde aber von der BTG nur dann akzeptiert, wenn diese ohne Neuverschuldung über die Bühne gehe. Dem Aktivpark-Vorhaben stehe man nicht ablehnend gegenüber, betont Riethmüller, allerdings dürfe dieses nicht auf Kosten der BTG realisiert werden. Man strebe eine "gütliche Einigung" mit der Stadtverwaltung an, sagt Riethmüller, derzeit aber hänge man in der Luft – und fühle sich mitunter, als direkt Betroffene, vom Informationsfluss abgeschnitten und nicht ausreichend in Planungen eingebunden: Von den neuerlichen Überlegungen, insbesondere zum Stadtarchiv, hätte man gerne im persönlichen Gespräch und nicht aus der Zeitung erfahren.

Bisher, so Riethmüller, werde die von der BTG ins Spiel gebrachte Alternative von Seiten der Stadtverwaltung völlig ignoriert: dass nicht alle Tennisplätze wegkommen, sondern nur die Plätze 1 und 2; dass die anderen sechs Plätze – insbesondere auch das erst vor wenigen Jahren sanierte Clubheim – erhalten bleiben und weiter aufgehübscht werden. Für diese Idee spricht laut Riethmüller der "gesunde Menschenverstand": So könnte die "schöne Anlage" in den Eyach-Auen erhalten bleiben, und diese Variante würde viel Geld sparen helfen – angesichts des Schuldenstands der Stadt ein nicht außer Acht zu lassendes Argument.

Diese Variante indes wird angesichts der neuen Idee, das Stadtarchiv anstelle der jetzigen DRK-Garagen zu errichten und das Jugendhaus sowie den Aktivpark erst im Anschluss, immer unwahrscheinlicher: Für diese Planung würde das gesamte Areal der Tennisplätze benötigt.

Stadtverwaltung und BTG sind über einen Erbpachtverrag eng aneinander gebunden. Dieser hat eine Laufzeit bis 2023 – dem Jahr der Gartenschau. Will die Stadt das Gelände früher für andere Zwecke nutzen, muss sie – das sieht der Vertrag vor – der BTG eine neue Fläche und eine neue Anlage zur Verfügung stellen. Eine Einigung dafür, für die angedachte Verlagerung an die HobbylandHalle, steht noch aus; ein Gesprächstermin ist laut Riethmüller noch nicht anberaumt: "Dabei brauchen wir endlich dringend eine klare Linie."

Dabei drängt die Zeit immer mehr: Noch in diesem Jahr soll der Gemeinderat den "Masterplan Grün" verabschieden, mit dem die Gartenschau im Jahr 2023 planerisch endgültig aufs Gleis gesetzt werden soll. Davor müsste eine Einigung mit der BTG gefunden sein, zumal der Verein auch Planungssicherheit benötigt: Sollte es zu einer Verlagerung der jetzigen Plätze kommen, dann will diese ordentlich vorbereitet sein.