Doris Haigis verteilt Kleidung an die Kinder des Kinderheims Rhotia Valley. Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Doris und Karlheinz Haigis fliegen wieder zum Rhotia Valley Waisenhaus in Tansania mit Sach- und Geldspenden im Gepäck

In der Unterstützung des Waisenhauses Rhotia Valley haben Karlheinz und Doris Haigis aus Weilstetten eine Lebensaufgabe gefunden. Im September reist das Ehepaar nach Tansania, um im Waisenhaus mitzuhelfen – bestenfalls mit vielen Spenden im Gepäck.

Balingen-Weilstetten. Nach einem Urlaub in Tansania stand für Doris und Karlheinz Haigis fest, dass sie den Menschen, in einer der ärmsten Regionen der Welt helfen möchten. Die Armut und die Nahrungsnot in dem afrikanischen Land gingen ihnen sehr zu Herzen. Über das Internet stellten sie einen Kontakt zum Rhotia Valley Children’s Home her. Im Februar haben sie sich vor Ort ein Bild vom Waisenhaus gemacht (wir berichteten). Berührt habe sie dort die Dankbarkeit, die die Kinder und Jugendlichen ihnen entgegen gebracht haben.

Seit ihrem ersten Besuch steht fest: Wir kommen wieder. Neben Kleidung, Schuhen, Schul- und Spielsachen und Geldspenden im Gepäck möchte das Ehepaar vor allem mit ihrer Arbeitskraft und ihrem Wissen helfen. "Unser großes Ziel ist, den Kindern die Stütze zu geben, um im Alltag klar zu kommen", meint Karlheinz Haigis. Das fängt schon bei Kleinigkeiten an: Pünktlichkeit lehren, zeigen, wie man etwas Kaputtes repariert oder wie wichtig Sauberkeit ist.

Karlheinz Haigis wird während des Aufenthalts vor allem in der neuen Business School des Waisenheims helfen. Junge Menschen erhalten dort Starthilfe, ein eigenes Kleingewerbe aufzubauen. Der Kaufmann bringt seine Berufserfahrung ein, prüft, welche Ideen umsetzbar sind und hilft beim Erstellen eines Businessplans. Außerdem gibt er den Schülern Computerkurse. Ein Freund der Familie hat vor Kurzem Laptops aus Balingen ins Rhotia Valley gebracht.

Mit der Arbeit vor Ort möchten die beiden Weilstetter vor allem Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Sach- und Geldspenden sind für das Waisenheim wichtig, doch seien lange nicht so nachhaltig, wie vor Ort zu zeigen, wie der Alltag und das Geldverdienen auch ohne Hilfe aus Deutschland klappen kann.

Doris Haigis ist während des Aufenthalts im September Volontärin in der Primary School und im Kindergarten. Ihre Aufgabe wird es sein, den Lehrer zu unterstützen und spielerisch Vertrauen aufzubauen. "Damit die Kinder die Liebe und Zuneigung bekommen, die vorher nicht da war."

Seit dem ersten Kontakt mit dem Kinderheim, sind die Menschen dort wie eine Art zweite Familie geworden. Es vergehe kaum ein Tag ohne E-Mail-Kontakt. Das Leben dort, spielt im Alltag der Haigis’ eine große Rolle. "Wir haben seither eine größere Wertschätzung gegenüber Dingen, die wir in Deutschland als selbstverständlich ansehen", so Karlheinz Haigis. "Gerade zu Wasser, Strom und Konsumgüter hat sich die Einstellung verändert."

Bei ihrer Mission haben die Weilstetter viel Wohlwollen aus der Region erfahren. Die Gemeinschaftsschule Geislingen-Rosenfeld unterhält eine Brieffreundschaft mit dem Waisenheim, viele Spenden sind bereits zusammen gekommen. "Um zu helfen sind wir auch auf die Hilfe der Leute angewiesen – und sind darüber sehr dankbar." Informationen und Daten zum Spendenkonto unter Telefon 07433/35341 oder unter E-mial: karlheinz.haigis@outlook.com.