Die Situation für Jugendliche ist gut. Es stehen im Bereich der Arbeitsagentur Balingen mehr Ausbildungsstellen zur Verfügung als es Bewerber gibt. Foto: ©ehrenberg-bilder – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausbildung: Trotz Plus an Lehrstellen gegenüber Bewerbern findet nicht jeder Jugendliche im Zollernalbkreis einen Platz

Zollernalbkreis. Nach Ende des Berufsberatungsjahrs 2016/2017 fällt die Bilanz auf dem Ausbildungsmarkt positiv aus. Georg Link, Leiter der Agentur für Arbeit Balingen, zeigt sich erfreut über das "bemerkenswert große Engagement der Ausbildungsbetriebe" in der Region.

"Das Angebot an Ausbildungsstellen ist erneut gestiegen und liegt in unserem Agenturbezirk weiterhin über der Bewerberzahl. Jugendliche haben dadurch eine große Auswahl auf dem Ausbildungsmarkt", hält Link fest. Erfreulich sei aber auch, dass trotz der demografischen Entwicklung und des anhaltenden Trends zu höheren Schulabschlüssen die Zahl der Bewerber wieder steige.

Dennoch bleibe es für die Unternehmen schwierig, ihren Nachwuchs- und Fachkräftebedarf zu sichern. Die Betriebe hätten daher intensiv nach Nachwuchskräften gesucht. Ausdrücklich lobt Link die "hervorragende Zusammenarbeit" mit den Kammern, die einen wichtigen Anteil an der Gewinnung von Ausbildungsstellen hätten.

Von Oktober 2016 bis Ende September 2017 waren 1881 junge Leute als Bewerber um eine betriebliche Ausbildungsstelle gemeldet, 64 mehr als im vorangegangenen Zeitraum. Das Angebot an gemeldeten Stellen sei im Vergleich zum Vorjahr noch stärker gestiegen. Betriebe und Verwaltungen suchten mit Hilfe der Berufsberatung 2760 Auszubildende, mehr als ein Zehntel mehr als im Vorjahr.

Im Zollernalbkreis ist die Bewerberzahl im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent gestiegen, die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze um 19,9 Prozent. 1254 Ausbildungsplatz-Suchenden standen 1625 Ausbildungsstellen gegenüber.

Anders ist die Situation im Landkreis Sigmaringen. Dort ist die Bewerberzahl um 25 auf 627 gestiegen. Das Ausbildungsstellenangebot lag bei 1135 Stellen. Auf jeden Bewerber entfielen rechnerisch 1,81 Stellen. Wie Link weiter erläutert, fanden mit Unterstützung der Berufsberatung mehr als 1000 Jugendliche einen Ausbildungsplatz. Weitere knapp 400 studierten oder gingen weiter zur Schule; dieser Trend sei seit Jahren steigend. Etwas mehr als 160 Bewerber entschieden sich für ein Arbeitsverhältnis oder einen sozialen Dienst.

Am Ende des Berufsberatungsjahrs blieben 65 Jugendliche unversorgt. Trotzdem seien fast 600 Ausbildungsstellen unbesetzt geblieben, knapp 200 mehr als im Jahr zuvor. "Wir lassen da nicht nach", betont Link, "sondern versuchen, sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite jede Lücke zu schließen".