Beim zweiten Anlauf hat’s geklappt: Klaus Jetter ist der neue Ortsvorsteher von Engstlatt. Gemeinsam mit dem Ortschaftsrat will er für den Teilort viel erreichen. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Neuer Ortsvorsteher will für Engstlatt viel erreichen / Gremium steht vor wichtigen – und teuren – Entscheidungen

Von Steffen Maier

Balingen-Engstlatt. Fast keine Zeit zum Durchschnaufen und Innehalten hat derzeit Klaus Jetter. Der 51-Jährige ist der neue Ortsvorsteher von Engstlatt. Schon am Tag nach der Wahl durch den Gemeinderat legte er im Rathaus los – und auch im Urlaub beschäftigte ihn die neue Aufgabe. Schließlich gibt es in Engsttatt viel zu tun.

Sein Büro, das Ortsvorsteherzimmer, hat Jetter noch nicht fertig eingerichtet. Die Wände sind noch kahl, einzig ein Kalender hängt dort. Darin eingetragen: zahlreiche Termine. Sitzungen. Ausschüsse. Vereine. Was so ein Amt eben alles mit sich bringt. Aber Jetter wusste, worauf er sich einlässt.

Seit 2004 gehört er dem Engstlatter Gremium an. In der ersten Amtsperiode wurde er gleich zum stellvertretenden Ortsvorsteher gewählt. Zu Beginn der zweiten bewarb er sich um das Amt des Ortsvorstehers – unterlag allerdings Amtsinhaber Hans Bitzer. Darauf rückte Jetter "zurück ins Glied", wie er sagt. Nun wählte das Gremium ihn einstimmig zum Nachfolger von Bitzer. Im Gemeinderat erhielt Jetter ebenso wie seine beiden Stellvertreter Jürgen Reichardt und Thomas Koch ein sehr überzeugendes Votum. Insgesamt ergebe das eine "gute Basis für die kommenden Aufgaben", sagt Jetter. Er freue sich darauf, mit dem Gremium zu arbeiten.

Seit der Übergabe der Amtsgeschäfte Ende Juli und mit Beginn seines Diensts, sagt Jetter, seien schon viele Besucher im Rathaus vorbeigekommen, hätten ihm gratuliert oder einfach nur "Hallo" gesagt. Die Türen stünden auch weiterhin jedermann offen, sagt er. Er selbst sei ebenso wie Rathaus-Angestellte Silvia Conzelmann "Bürgervertreter", die Nähe zu den Menschen sei wichtig. Ob mit Lob, mit Anregungen oder Kritik – jeder dürfe gerne vorbeischauen. Er selbst gehe auch gerne auf Menschen zu, sagt Jetter. Der zweifache Vater ist Mitglied in allen Engstlatter Vereinen, ist "ein Engstlatter durch und durch", wie er sich selbst beschreibt.

Zu tun mit Engstlatt hat Jetter seit seinem Dienstantritt eine Menge. Für eine Woche war er Anfang August im Urlaub, aber während dieser Tage hat er keineswegs nur die Füße hochgelegt, sondern sich intensiv ins Stadtrecht eingelesen. Viel lieber als die Theorie ist ihm aber die Praxis – und die bekommt er nun täglich hautnah mit: Er beantwortet Bauanfragen, regelt die Grillplatzvermietung, hat als Engstlatt-Chef schon zu einer Goldenen Hochzeit gratuliert. Es habe zwar einen Wechsel bei der Person des Ortsvorstehers gegeben, sagt Jetter, "aber die Arbeit geht nahtlos weiter".

Gleiches gilt für alle Engstlatter Bürgervertreter. Der Ortschaftsrat stehe vor wichtigen, zukunftsweisenden – und teuren – Entscheidungen, sagt Jetter – so etwa mit der geplanten Integration des Kindergartens ins Schulgebäude, dem Brückenbau vom Neubaugebiet Hürsten ins Gebiet Bol-Hertenwasen, dem Hochwasserschutz in der Senke der Schweizer Straße und der Sanierung der Turnhalle. Ebenfalls auf der Agenda steht das Tempolimit auf der Bundesstraße 27 entlang Engstlatt. Mit 120, besser noch nur mit 100 Stundenkilometern sollen Autos an der Ortschaft künftig vorbeibrettern dürfen, findet Jetter: "Diese Forderung halten wir aufrecht, da lassen wir nicht locker".